Benutzer Michigan schrieb:
Ja, aber es kommt auch auf das Maß an. Meiner Meinung nach sind die Gebühren für das Gebotene viel zu hoch, weil für unnütze Dinge Geld ausgegeben wird.
Zum Beispiel?
Was für eine Vielfalt existiert denn da? Gerichtsshows bei RTL und SAT.1, Talkshows bei SAT.1 und PRO 7, Zeichentrickserien bei RTL2, uralte Serien bei VOX und Kabel1... und natürlich massenhaft Werbung.
Soweit ich weiß, sendet das ZDF mittags auch eine Gerichtsshow.
Ja, das ZDF hatte angefangen vor einigen Jahren... und inzwischen aufgehört. Aber den Inhalt der ZDF Gerichtsshow 'Streit um Drei' kann man schwerlich mit den RTL- und SAT.1-Aufgüssen vergleichen. Was bei letzteren passiert, ist immer die gleiche Masche. Erst krakelt eine(r) groß herum, alles spricht zunächst klar für eine Seite; dann auf einmal verwirrt sich jemand in Widersprüche oder gesteht eine Falschaussage gemacht zu haben. Tränen fließen, das Blatt wendet sich.
Das sind keine Gerichtsverhandlungen, das ist Schmierentheater auf Talkshow-Niveau. Nur dass es nun statt einen Moderator einen Richter gibt.
Aber wir glauben ja alle, dass es so zugeht.
Schade aber auch, dass Gerichtsverhandlungen noch nicht live übertragen werden dürfen...
Allerdings, was den Sendeplatz angeht: der wurde ja durch 'Reich und schön' belegt - eine Schande fürs ZDF!!!
Das öffentlich-rechtliche Fernsehen soll ja nach Möglichkeit alle Bevölkerungsschichten versorgen, nicht nur die vom Jugendwahn befallenen.
Aber braucht man dafür wirklich ca. 15 Sender?
Bei den privaten ist es doch genauso. Und die sind quasi in zwei Händen:
CLT und Kirchgruppe haben schon längst ihre Sender zu Spartensendern entwickelt.
Ich finde derzeit nur eine Nachmittagstalkshow bei den Öffentlich-Rechtlichen.
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Und die eine läuft dort auf meherern Sendern.
Eben, nur die eine.
Und die Privaten senden ihren ganzen Mist des nachts nochmal. Vielfalt, die durch Werbung ermöglicht wird :-)
Achja, und auf SuperRTL läuft Ilona Christen wieder...
Das nennt man Wettbewerb. Wir leben in einer Marktwirtschaft, schon vergessen?
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:-) Genau davon rede ich doch. Die öffentlich rechtlichen sind eigentlich genauf dafür da, um die Interessen abzudecken, die durch das Angebot der Marktwirtschaft nicht abgedeckt werden. Wenn sie dann als subventionieres Unternehmen in den freien Wettbewerb eingreifen, nennt man das Wettbewerbsverzerrung, und das schadet sowohl die GEZ-Zahler, da sie überhöhte Preise zahlen müssen, sowie die private Konkurrenz, die so ruiniert wird, und dort Arbeitsplätze verlohren gehen.
Anfangs gabs keine Privatsender und auch keinen Wettbewerb. Da wars günstiger, oder? Warum hat man dann diese Sender angeschafft? Der Vielfalt wegen und um das Geschäft zu beleben, weil sich nämlich die Rechtehändler genau das erhofft haben.
Zufälligerweise gehörten Pro7 und SAT.1 zum Beispiel der Kirchgruppe, die über eine andere Tochterfirma die Bundesliga vermarktet hat.
Erzähl mir also bitte nichts von Wettbewerbsverzerrung und achso vielen Arbeitsplätzen, die verloren gehen.
Sonst hätte man ja die Telekom auch nicht privatisieren dürfen... Themenbezug ;-)))
Pauschalurteile kommen natürlich immer gut. Zuviel Privatfernsehen gesehen? :-)
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Wow!! Wenn jemand schreibt, dass auf den privaten nur Müll kommt, ist es was anderes?
Die einzige Ausnahme, dass ein Privatsender mal nicht den Massengeschmack bediente sondern wirklich Konkurrenz zu den Ö-R machen wollte, war Vox 1993. Bis dann das Geld alle war.
Und auch n-tv stand vor der Pleite, als dann CNN einsprang.
Der Frauensender tm-3 hat auch Pech gehabt und ist heute als 9live die Lachnummer schlechthin. :-)
Es gibt verschiedene Geschmecker. Wenn ich wirtschaftliche Nachrichten sehen will, sehe ich mir Bloomberg oder N-TV an, da sie viel besser informieren, wie die offentlich-rechtlichen.
Richtig, die Geschmäcker sind verschieden.
Auf jenen Sender wurde anno 1999/2000 auch am lautesten krakelt, es sei ein neues Zeitalter angebrochen, in der New Economy würden eben andere Maßstäbe gälten etc.
Denn die Werbung versprach schließlich das gleiche. Und ein Nachrichtensender, der was anderes verlautbaren lässt als das, was der Herrgott in Form der Werbung vorgibt, hätte da bald ausgesendet.
Aber manche stehen ja drauf, sich vollabern zu lassen anstatt mal selber nachzudenken.
Werbung nervt kolossal, wenn sie nicht wenigstens originell daher kommt. Und so oft, wie mittlerweile unterbrochen wird, kann man gar nicht mehr auf Toilette gehen, es sei denn, du bist bulemisch.
Ich z.B. schalte in der Werbung immer um, oder lese etwas im Videotext.
Und dann immer wieder zurückschalten um bloß nicht den Anschluss zu verpassen. Und am Ende dann ein Werbeblock von fünf Minuten, damit noch eine Minute Filmhandlung hintendran gehängt wird.
Da sage ich 'Nein, danke', darauf verzichte ich freiwillig.
Und das reicht letzten Endes aus, dass allein RTL 1,3 Milliarden Euro Programmetat hat.
Wenn man bedenkt, dass die öffentlich-rechtlichen ca. 6,4 Mrd € + Werbeeinnahmen zur Verfügung haben, ist es noch relativ wenig.
Vergleichen wir RTL und das ZDF miteinander.
Das dürfte doch etwas besser sein als dein pauschaler Vergleich. Du müsstest schließlich alle Werbeeinnahmen der Privaten ebenfalls erwähnen.
bei RTL gegen ZDF steht es 1,3 zu 1,8 Milliarden Euro.
Nun kommt noch hinzu, dass das ZDF eben nicht bloß Sportrechte finanzieren muss und Filmrechte kaufenm sondern auch eines der dichtesten Korrespondentennetze der Welt zum Beispiel erhalten muss, um die Nachrichten von hoher Qualität zu sichern.
Es werden außerdem Sendungen wie WISO, Frontal, Lesen!, aspekte, drehscheibe Deutschland, das Mittagsmagazin, Das kleine Fernsehspiel, Wunderbare Welt, Abenteuer Wissen, 37 Grad, damals, blickpunkt, ZDF-reportage, ML Mona Lisa, ZDF History, auslandsjournal, ... produziert.
Hinzu kommen Sendungen, die auf anderen Sendern wie 3sat und Arte laufen. Das kostet schon mal etwas mehr als Talk-Shows, Gerichtsshows, Seifenopern, und ein paar Serien fürs Abendprogramm - die das ZDF ja auch noch produziert. :-)
Leuchtet doch ein, oder?
Lies Dir mal '39,90' von Frédéric Beigbeder durch, kostet 9,90 Euro in der Taschenbuchversion.
Worum geht es denn in dem Buch
Um einen Menschen, der in der Werbebranche gearbeitet hat, die Zustände dort sehr treffend schildert.
Man wird als Zuschauer wirklich verkauft und für dumm gehalten, nicht nur von den Fernsehsendern sondern auch von der Werbeindustrie.
Dieser Mensch will aus der Werbebranche ausbrechen und erreicht dies am Ende, indem er ein Buch über das Ganze verfasst, nämlich '39,90'. Also autobiographisch.
Und es ist kein Schundroman, es fallen aber schon einige drastische Worte.
Er hat deshalb recht unterschiedliche Reaktionen ausgelöst :-)
Aber das alles hättest du auch im Netz recherchieren können :-)
Schönen Tag noch