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ZDF privatisieren!


15.07.2003 08:48 - Gestartet von Alexda
Kapitalunabhängige Berichterstattung und regionales Fernsehen haben ja ihre Berechtigung - ob gebührenfinanziert oder durch Steuern.

Das ZDF hatte seine Berechtigung, als es noch keine privaten Sender gab. Inzwischen gibt es derer reichlich. Die paar wenigen (gibt es überhaupt welche?) wirtschaftlich uninteressanten Sendungen im ZDF könnten in die ARD migrieren, dann könnte man das ZDF privatisieren.
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[1] alter Hut
Justin25 antwortet auf Alexda
15.07.2003 09:14
Benutzer Alexda schrieb:
Kapitalunabhängige Berichterstattung und regionales Fernsehen haben ja ihre Berechtigung - ob gebührenfinanziert oder durch Steuern.

Das ZDF hatte seine Berechtigung, als es noch keine privaten Sender gab. Inzwischen gibt es derer reichlich. Die paar wenigen (gibt es überhaupt welche?) wirtschaftlich uninteressanten Sendungen im ZDF könnten in die ARD migrieren, dann könnte man das ZDF privatisieren.

Mit der Forderung stehst Du nicht allein da.
Ein paar Hinterbänkler der FDP fordern das schon seit Jahren, und zwar immer dann, wenn saure-Gurken-Zeit ist, weil man sonst nie auf sie hört. Dabei sind sie doch Mitglied in DER Wirtschaftsexpertenpartei ;-))

Allerdings, wenn ich recht überlege, ist Deutschland das einzige Land in Europa, dass sich zwei ÖR-Systeme leistet.

Nur ist dies halt dem Umstand zu verdanken, dass das ZDF einst als ARD2 gestartet ist und direkt der Regierung unterstehen sollte - was das Bundesverfassungsgericht allerdings zu Recht untersagte. Also machte man einen Konkurrenten für die ARD draus.

Allerdings glaube ich nicht, dass eine Privatisierung die richtige Lösung ist.
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[1.1] hoger antwortet auf Justin25
15.07.2003 09:18
Allerdings glaube ich nicht, dass eine Privatisierung die richtige Lösung ist.

Wenn das Programmangebot dann auch so wie bei den Privaten wäre, z.B. damit es konkurrenzfähig ist, befürchte ich die gleichen billigen Programme wie bei RTL und Co.
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[1.1.1] ZDF privatisieren!
Alexda antwortet auf hoger
15.07.2003 09:54
Benutzer hoger schrieb:
Allerdings glaube ich nicht, dass eine Privatisierung die richtige Lösung ist.

Wenn das Programmangebot dann auch so wie bei den Privaten wäre, z.B. damit es konkurrenzfähig ist, befürchte ich die gleichen billigen Programme wie bei RTL und Co.

Wenn das Programmangebot wie bei den Privaten wäre, dann wäre es wie bei RTL und Co. ;-))) (logisch)

Muss aber nicht sein, ich denke es gibt schon einen Markt für das, was das ZDF heute sendet. Das ZDF hat ja auch Einschaltquoten. Das kann man bestimmt stabil wirtschaftlich machen, ohne dass es billig wird. Die Frage ist, wieviel kleiner das ZDF dabei wird.

Man sollte sich nur nicht zu viele Einnahmen für den Staat erhoffen bei der Privatisierung.
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[1.2] talk antwortet auf Justin25
15.07.2003 13:03
Hallo,

Benutzer Justin25 schrieb:

Nur ist dies halt dem Umstand zu verdanken, dass das ZDF einst als ARD2 gestartet ist und direkt der Regierung unterstehen sollte - was das Bundesverfassungsgericht allerdings zu Recht untersagte. Also machte man einen Konkurrenten für die ARD draus.

Das mit "sollte der Regierung unterstehen" und die Sache mit
dem Bundesverfassungsgericht stimmt - das Programm sollte aber
alles andere als ein "ARD2" werden. Die Adenauer-Regierung
wollte ein bundeseinheitliches regierungstreues
(privatrechtliches!) Fernsehprogramm auf die Beine stellen,
weil man sich u.a. an der Berichterstattung und vermeintlichen
politischen Tendenz mancher ARD-Anstalten störte. Zudem war man
der Überzeugung, daß die Gesetzgebung in Sachen Rundfunk
Bundessache sei.

Das provozierte natürlich in Folge einen Streit mit den
Bundesländern, die dann vor dem Bundesverfassungsgericht die
Fernsehpläne des Bundes stoppten. In der Folge gründeten die
Länder dann mit einem Staatsvertrag das ZDF. In einer Art
Übergangszeit durften dann die ARD-Anstalten auf der neuen
zweiten Frequenzkette ein zweites ARD-Programm ausstrahlen, aus
dem z.B. Sendungen wie Panorama hervorgingen und das dann wohl
auch ein bißchen den Weg für die Dritten Programme geebnet hat.

cu talk