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Infrastrukturaufwand für CbC im Ortsnetz


28.03.2003 11:14 - Gestartet von talk
Hallo,

in diesem Artikel steht:

Gleichzeitig müsse eine Erhöhung der Zusammenschaltungs- gebühren für Ortsgespräche erfolgen. Mit einem einzigen Zusammenschaltungspunkt mit der Deutschen Telekom sei es nach heutigen Gegebenheiten einem Verbindungsnetzbetreiber möglich, z.B. in ganz Köln flächendeckend Ortsgespräche anzubieten.

In https://www.teltarif.de/arch/2003/kw08/... stand hingegen:

>Neue Anbieter müssen alle lokalen Einzugsbereiche eines
>Ortsnetzes erschließen, um in dem Bereich eine
>Betreiberauswahl anbieten zu können. Für ein entsprechendes
>bundesweites Angebot sei deshalb ein Anschluss an 475
>Zusammenschaltungsorten erforderlich, hieß es.

Gibt es bei dieser Regelung noch ein Hintertürchen oder ist das
ganz einfach ein Widerspruch? ;-)

An dem Satzteil "heutige Begegenheiten" kann´s ja wohl nicht liegen, denn heute ist Ortsnetz-CbC über 010xy ja noch gar nicht möglich...

cu talk
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[1] sp. antwortet auf talk
28.03.2003 11:40
Benutzer talk schrieb:
>> Mit einem einzigen
>> Zusammenschaltungspunkt mit der Deutschen Telekom sei es
>> nach heutigen Gegebenheiten einem
>> Verbindungsnetzbetreiber möglich, z.B. in ganz Köln
>> flächendeckend Ortsgespräche anzubieten.

>> Für ein entsprechendes
>> bundesweites Angebot sei deshalb ein Anschluss an 475
>> Zusammenschaltungsorten erforderlich, hieß es.

Gibt es bei dieser Regelung noch ein Hintertürchen oder ist das ganz einfach ein Widerspruch? ;-)

Da ist wohl kein Widerspruch - Köln ist eben so klein, daß ein Zusammenschaltungspunkt reicht. Für Berlin oder Hamburg sind mehrere erforderlich, macht bundesweit 475.

Denkt sich so
Sp.
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[1.1] hrgajek antwortet auf sp.
28.03.2003 13:04
Hallo in die Runde,

selbst für Leute, die meinen, sie würden sich "auskennen", ist das kaum noch zu verstehen.

Wenn eine Telefonfirma, nennen wir sie "Lokal-Tel", sich die Mühe macht, Kabel vom Kunden zu ihren Vermittlungscomputern selbst zu verlegen und darüber ein eigenes Ortsnetz anzubieten, ist das richtig teuer. Wenn "Lokal-Tel" sich lieber die Drähte bei der Telekom mietet, ist das möglicherweise zunächst günstiger, aber dennoch teuer.
Da kommt nun ein Anbieter, der sich einfach nur ein paar Interconnect-Schaltschränke bei Telekom mietet, das Inkasso und die Rechnung über Telekom machen läßt, natürlich günstiger weg, die Folge "Lokal-Tel" gibt irgendwann auf :-(

Und die Telekom lehnt sich zurück uns grinst sich eins :-)

Vielleicht wäre es eine Idee gewesen, bei der Liberalisierung der Telekom grundsätzlich überall das Ortsnetz abzunehmen und an lokale Betreiber neu zu vergeben, aber Hand-aufs-Herz, die lokalen Betreiber gabs damals nicht und es hätte sicher ein gigantisches Chaos gegeben :-(

Wer die Möglichkeit hat(te) zu lokalen Anbietern zu gehen, erinnert sich an Pleiten Pech und Pannen, inkompetente Hotlines, überforderte Techniker, falsche oder fehlende Rechnungen. Gerade rund um Köln wissen die "alten Hasen" ein Loblied davon zu singen :-)

Dann kommt das Handicap, daß Leute, die bei privaten Netzen angeschlossen sind, kein Call-by-Call mehr nutzen können, weil eine Verpflichtung der RegTP fehlt, daß alle Privat-Netz-Betreiber (TNB) zu Call-by-Call mit allen Anbietern verpflichtet sind.

Das hätte aber den Nebeneffekt, daß alle CbC-Anbieter und Private Netzanbieter miteinander verschaltet sein müßten, was am Ende über die Telekom liefe, die das natürlich nicht umsonst anbieten mag. Das heißt, CbC würde *teurer*.

Und da kommen wir zum Kernpunkt: Bis alle Beteiligten ihre Leitungs und Installations-Kosten eingespielt haben, bleibt für den Endkunden nicht mehr viel zum Einsparen übrig.

Was wird kommen? Einige CbC-Anbieter wie 01051 mit pfiffigen Ideen und niedrigen Kosten werden eine Sparlösung anbieten und die Telekom wird mit Flatrates (Wenn Du bei mir bleibst und Deine Ferngespräche mit mir führst und Deine Großmutter und ihre Urenkel mitbringst, bekommst Du die Ortsgespräche pauschal oder so :-) kontern.

Am Ende bleiben bundesweit 3,4,5 Anbieter übrig und das wars dann. Ja ich weiß, das haben wir uns alle anders vorgestellt :-(

Daß es wirklich billiger wird, seh ich derzeit nicht.

Dazu kommt, daß viele private Telefonfirmen eher "Jammern" als richtig aktiv werden :-( Dort wo eine Telefonfirma richtig aktiv und kundenfreundlich ist, wie EWE-Tel (leider nur in Oldenburg) haben sie heute schon über 20% Marktanteil.

Würden die privaten Anbieter ihren Kundenservice mal endlich auf Zack bringen und aktiv werden, kämen die Kunden schon von selbst. Aber solange man sich damit nur noch mehr Ärger und Frust einhandelt, als man ihn bei "T" bekommen kann, wenn man nicht aufpasst und es dumm läuft, da bleiben viele bei der "guten alten T" oder kehren zu ihr zurück.

Und solange die T-Aktie so tief im Keller liegt, wird auch keine RegTP die T zu irgendwelchen einschneidenden Veränderungen zwingen wollen, da das imer gleich mit dem Verlust tausender Arbeitsplätze verbunden ist, die größtenteils nicht von den privaten Telefonfirmen aufgefangen werden und dann dem Telekom-Hauptaktionär "Bund" auf der Tasche liegen.

Ich erwarte voerst nicht soviel. Für Freaks aber, die vor jedem Gespräch die Teltarif-Tariftabelle auswendig lernen, wirds sicherlich unterhaltsam :-)

73 & 55 (Gruß)

Henning Gajek
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[1.2] chb antwortet auf sp.
28.03.2003 13:05
Benutzer sp. schrieb:
>> >> Zusammenschaltungspunkt mit der Deutschen Telekom sei
es
>> nach heutigen Gegebenheiten einem >> Verbindungsnetzbetreiber möglich, z.B. in ganz Köln >> flächendeckend Ortsgespräche anzubieten.
Gibt es bei dieser Regelung noch ein Hintertürchen oder ist > > das ganz einfach ein Widerspruch? ;-)
Da ist wohl kein Widerspruch - Köln ist eben so klein, daß ein Zusammenschaltungspunkt reicht. Für Berlin oder Hamburg sind mehrere erforderlich, macht bundesweit 475.

Du weisst, wie gross Köln ist? Köln ist nicht signifikant kleiner als Hamburg oder München...

Benni