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Kostenpflichtige Inhalte und Onlineshopping sind nicht dasselbe!


14.03.2003 15:50 - Gestartet von niknuk
Hallo,
auch ich kaufe häufiger über das Internet ein. Aber ich habe noch nie (!) für Informationen u. ä. bezahlt, da zumindest in meinem Fall google das Gewünschte so gut wie immer in einer kostenlosen Variante gefunden hat.
Der große Unterschied zwischen Onlineshopping und kostenpflichtigen Inhalten besteht darin, dass es sich im ersten Fall nur um eine besondere Form der Kaufabwicklung handelt, die Ware selbst (für die man bezahlt) könnte man genauso gut im Laden kaufen. Kostenpflichtige Inhalte werden dagegen auch übers Netz geliefert. Hier sehe ich schon mal ein Problem darin, dass es dafür prinzipbedingt kein Rückgaberecht gibt. Wenn ich mir z. B. einen kostenpflichtigen Zeitungsartikel herunterlade und er enthält nicht die gewünschte Information, kann ich ihn nicht zurückgeben. Gehe ich dagegen zum Kiosk, kann ich vorher einen Blick in die Zeitschrift werfen und erst dann entscheiden, ob ich sie kaufe oder nicht. Diese Unsicherheit wird viele davon abhalten, für Online-Inhalte zu bezahlen. Bei anderen Inhalten ist die Technik noch nicht weit genug: ich gehe lieber in die Videothek und leihe mir eine DVD, anstatt den Film herunterzuladen. Die Qualität und das Handling sind (noch) einfach besser.
Ich halte es daher für Blödsinn, aus der Tatsache, dass viele Leute übers Netz einkaufen oder an Online-Auktionen teilnehmen, darauf zu schließen, dass auch kostenpflichtige Inhalte die gleiche Akzeptanz finden. Wenn dem so wäre, müsste z. B. Premiere genauso erfolgreich sein wie reguläres Fernsehen.
Wenn solche Dinge wie z. B. die Online-Telefonauskunft in Zukunft kostenpflichtig werden sollte, würde ich sie nie mehr im Internet abrufen, sondern mir eine CD kaufen. Da zahle ich einmal dafür und gut is'.
Gruß
niknuk
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[1] sebastianbonn antwortet auf niknuk
14.03.2003 16:31
Und mal wieder kann man eigentlich nur sagen: Trau keiner Statistik, die du nichts selber gefälscht hast.


Gruß
Sebastian
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[2] CHEFE antwortet auf niknuk
14.03.2003 16:44
Ich würde das durchaus noch ein wenig differenzierter sehen. Vor 2 Jahren war es undenkbar im Netz für irgendetwas Geld zu bezahlen.
Mittlerweile haben sich bezahlte E-Mail Konten schon halbwegs durchgesetzt, bzw. fast jeder Anbieter bietet diese Variante an. Genauso SMS, oder z.B. bei CHIP die Highspeed Downloads.
Sicher gibt es noch genug Möglichkeiten gleiche oder ähnliche Leistung für umsonst zu bekommen, aber es wird schwieriger und vorallem Unkomfortabler.
Ich z.B. habe den Web.de Club weil ich da meine Kommunikation "aus einer Hand bekomme" und von der Qualität überzeugt bin. Der Preis ist zwar nicht gerade billig - aber mir ist es der Komfort wert....
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[2.1] niknuk antwortet auf CHEFE
14.03.2003 17:33
Logisch, dass auch ich für E-Mail und Webspace bezahle, allerdings im Rahmen meines Internetzugangs. Ich käme auch nie auf die Idee, für einen Internetzugang und nochmal extra für einen GMX- oder epost-Account zu bezahlen. Daher ist es mir auch schnurzpiepegal, wenn z. B. Freemailer jetzt plötzlich kostenpflichtig werden. Diese Dienstleistungen verstehe ich auch nicht unter "kostenpflichtige Inhalte", das sind einfach Dienstleistungen, die bezahlt werden wollen. Kostenpflichtige Inhalte sind dagegen Video on demand, Nachrichtenabos u. ä., für die das Internet einen (fast) idealen Vertriebsweg darstellt. Eine Chance haben diese Geschäftsideen aber nur, wenn nichts Vergleichbares für umsonst zu haben ist (Online-Nachrichten) oder die Qualität hinter der von konventionellen Vertriebswegen zurückbleibt (Video-Streaming vs. DVD-Ausleihe/-Verkauf). Außerdem sind die Kosten höher, als man denkt: Videostreaming z. B. erfordert einen Breitbandzugang mit Flatrate. Wer diese Dienste nicht nutzt, kommt u. U. mit Schmalbandzugang und ohne Flat aus. Für das gesparte Geld kann er sich locker pro Monat eine DVD kaufen oder 10 ausleihen ;-)
Gruß
niknuk
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[3] MartyK antwortet auf niknuk
15.03.2003 01:03
Benutzer niknuk schrieb:

Ich halte es daher für Blödsinn, aus der Tatsache, dass viele Leute übers Netz einkaufen oder an Online-Auktionen teilnehmen, darauf zu schließen, dass auch kostenpflichtige Inhalte die gleiche Akzeptanz finden.

Ich bin völlig deiner Meinung. Wie kann man nur auf so eine weltfremde Schlussfolgerung kommen?

Martin