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Evolution der SD-Karte: Das Terabyte rückt näher

Von Ole Meiners

Kaum größer als der Nagel eines Daumen – und doch Platz für eine Datenmenge von einem Terabyte und mehr. Das allerdings erst im nächsten Jahrzehnt: Möglich macht es der neue Standard für SD-Speicherkarten SDXC. Im Januar auf der CES in Las Veagas verkündet, zeigt Pretec auf der Cebit in Hannover das erste Muster einer Speicherkarte nach den neuen Spezifikationen – allerdings noch mit 32 GB. Für speicherhunrige Notebook-Anwender hat der Anbieter eine 400-GB-SSD in der Pipeline.

Wer erkennt den Unterschied? Er ist klein – aber entscheidend: Der blaue Speicherchip ist eine herkömmliche SDHC-Karte, die weiße ist bereits ein Vertreter der neuen SDXC-Klasse, was man als "Secure Digital eXtended Capacity"-Karte übersetzen darf. "Äußerlich unterscheidet sich die neue Generation nur an einem Pin", erklärt Marketing-Chef John Rasmussen, aber – das ist die schlechte Nachricht: "Sie ist nicht kompatibel zu den bisherigen Geräten wie Digitalkameras oder Kartenlesegeräten." Dafür bietet sie bereits jetzt einen Datenzugriff von bis zu 50 Megabyte pro Sekunde im Schreib- und Lesezugriff, zukünftig sogar 104 MB/s und 300 MB/s schätzt Rasmussen als machbare Perspektive ein. Die schnellsten aktuellen SDHC-Karten der Klasse 6 lesen und schreiben als Minimalanforderung 6 MB/s bei maximal 32 GB Kapazität.

Im Sommer will Pretec die 64 GB-Marke nehmen und nächstes Jahr den Platz verdoppeln. Noch gibt es keine Geräte, die mit den SDXC-Karten etwas anfangen können, aber die Perspektive, zukünftig im mobilen Betrieb ganz auf herkömmliche stromfressende Festplatten verzichten zu können, eröffnet völlig neue Anwendungsmöglichkeiten. "Gegen Ende des Jahres erwarten wir erste kompatible Geräte", hofft Rasmussen, "erst dann können wir auch einen ungefähren Preishorizont nennen."

Etwas genau wird der Pretec-Mann bei den 400-GB-SSDs im 2,5-Zoll-Format, die gegenwärtig die Kapazitätsspitze für Flashspeicher-basierte Massenspeicher darstellen. "Dieses Modell können wir an Ausrüster bereits in kleinen Stückzahlen liefern, der Endkunde sollte mit einem Preis von 2,50 Euro rechnen – pro Gigabyte." Jetzt ist Kopfrechnen gefragt ...

[Bilder: Pretec, netbux.de]

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