handfrei

Drei DECT-Headsets zwischen 30 und 130 Euro im Test

Geräte buchen sich in bestehende DECT-Basisstationen ein
Von Lars Hessling

Headsets sorgen für freie Hände beim Telefonieren. Die Anwender von DECT-Telefonen für das Festnetz schauen allerdings ein wenig neidisch zu den Mobilfunknutzern: Bei vielen Handys gehören einfache, kabelgebundene Kombinationen aus Kopfhörer und Mikrofon inzwischen zum Lieferumfang. Vor allem Smartphones verfügen über die drahtlose Schnittstelle Bluetooth und binden darüber eine schier endlose Auswahl an kabellosen Headsets ein.

Festnetz-Telefonierer müssen bei DECT-Telefonen hingegen die sprichwörtliche Nadel im Heuhaufen suchen: DECT-Headsets sind zwar erhältlich, aber vergleichsweise teuer und in wesentlich geringerer Anzahl als Bluetooth-Headsets verfügbar. Sie punkten aber mit größerer Reichweite und der Integration in bestehende DECT-Basisstationen. Wir haben die drei DECT-Headsets DeTeWe 760, Plantronics C65 und Jabra GN9120 DG im Alltagseinsatz getestet und sagen Ihnen, ob sich die Investition lohnt.

DECT-Headsets sind vergleichsweise teuer

Die drei DECT-Headsets aus dem Testfeld. Drei DECT-Headsets bis 120 Euro waren Gegenstand des Tests.
Foto: teltarif.de
Die Preise der drei DECT-Headests liegen zwischen 30 und 130 Euro. Die obere Preisgrenze mag zunächst in Anbetracht günstiger Bluetooth-Headsets recht hoch gewählt erscheinen, spiegelt aber die aktuelle Marktsituation wieder. Hochwertige DECT-Headsets können durchaus 200 bis 400 Euro kosten und dürften daher vor allem in den Chefetagen von Unternehmen ihren Einsatzbereich finden. Wir wollen uns aber auf bezahlbare Geräte beschränken, die für den Heimbereich bezahlbar bleiben.

Die Anmeldung an die DECT-Basisstation ist bei allen Headsets nur möglich, wenn diese die PIN "0000" verwendet. Nur Plantronics bietet ein optional erhältliches Programmiertool an, mit dem der Nutzer den Schlüssel auf einen "beliebigen anderen 4- bis 8-stelligen PIN-Code" ändern kann. Die DECT-Headsets lassen wie ihre Bluetooth-Verwandtschaft eine Zehner-Tastatur vermissen. Sie bringen lediglich Tasten für die Lautstärkeregelung und das Annehmen oder Ablehnen eingehender Gespräche mit. Somit muss der Benutzer ausgehende Gespräche an einem herkömmlichen DECT-Mobilteil einleiten und dann intern an das DECT-Headset übergeben.

DeTeWe 760: Günstig und mit In-Ear-Kopfhörer

Das DeTeWe 760 in der Ladestation. Das DeTeWe 760 ist das günstigste DECT-Headset im Vergleichsfeld.
Foto: teltarif.de
Die untere Preisgrenze bei DECT-Headsets markiert das DeTeWe 760, welches bereits zu einem Preis von 31 Euro einschließlich Versandkosten erhältlich ist. Das Headset besteht aus einem In-Ear-Kopfhörer, einem ins Kabel integrierten Mikrofon und einer Empfangs- und Sendeeinheit. Letztere findet mit einem Clip an der Kleidung des Benutzers Platz. Die getrennte Sende- und Empfangseinheit des DeTeWe 760 hat den Vorteil, dass der schwerste Teil des Headsets nicht das Ohr des Benutzers belastet.

Bei der Kabellänge des Headsets hätte DeTeWe allerdings ein wenig großzügiger sein können: Zwischen Kopfhörer und Mikrofon befinden sich gerade einmal 10 Zentimeter Kabel, vom Mikrofon bis zur Empfangs- und Sendeeinheit lediglich 27 Zentimeter. Letzteres führt dazu, dass den Befestigungsmöglichkeiten an der Kleidung des Benutzers Grenzen gesetzt sind, denn am Kragen wirkt die Hardware etwas fehlplatziert und für eine Positionierung auf der Höhe der Jackentasche ist das Kabel zu kurz. Optimal trägt sich das DeTeWe 760 daher nur in Kombination mit Kleidung, die eine Befestigungsmöglichkeit auf Brusthöhe bietet.

Das DeTeWe 760 sitzt leider nicht besonders fest in der mitgelieferten Ladeschale und rutscht daher sehr leicht wieder heraus, was den Ladevorgang unterbricht. Wenn der austauschbare Lithium-Polymer-Akku aber aufgeladen ist, soll das DeTeWe 760 bis zu 40 Stunden Standby oder 4 Stunden Gesprächszeit durchhalten. Bei der Sprachqualität darf man für den niedrigen Preis keine Wunder erwarten, trotzdem gab es im Test selten Probleme bei der Verständlichkeit. Die Reichweite des Headsets gibt der Hersteller mit maximal 30 Metern im Gebäude und 130 Metern im Freien an.

Was die teureren DECT-Headsets Plantronics C65 und Jabra GN9120 DG besser oder schlechter als das preiswerte DeTeWe 760 machen, lesen Sie auf der zweiten Seite.