Hart im Nehmen

Sand, Wasser, Sturz: Deutsches Outdoor-Smartphone im Härtetest

Eingegraben in den Sand, untergetaucht im Wasser und auf nackten Betonboden gestürzt: All das haben wir dem deutschen Outdoor-Smartphone Cyrus CS 35 zugemutet. Hat es überlebt?
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Im Lieferumfang des Cyrus CS 35 befindet sich außer Kurzanleitung, Ohrhörer, Netzteil und Micro-USB-Kabel auch ein Schraubenzieher - dieser ist für das Einlegen der SIM-Karten notwendig. Zunächst müssen die Schrauben auf der Rückseite des Geräts gelöst und die Klappe abgehoben werden. Auf der linken Seite wird dann die Speicherkarte eingesetzt und auf der rechten Seite übereinander die beiden Micro-SIM-Karten. Für die korrekte Positionierung gibt es eine schematische Darstellung unter der Klappe. Anschließend sollte die Abdeckung wieder fest mit den Schrauben arretiert werden.

Das Eingraben in den Sand störte das Smartphone nicht Das Eingraben in den Sand störte das Smartphone nicht
Bild: teltarif.de / Alexander Kuch
Für den Outdoor-Test begaben wir uns zunächst auf einen Spielplatz mit Sandkasten. Alle Tests haben wir mit eingeschaltetem Smartphone und aktivem Display durchgeführt, um die Reaktionen des Smartphones zu testen. Das Smartphone kümmerte sich allerdings nicht darum, dass wir es in den Sand steckten und schließlich komplett mit Sand bedeckten, auch mit nassem Sand. Als wir das Smartphone wieder ausgebuddelt hatten, funktionierte es noch wie gewohnt. Der Rest des Sandes knirschte allerdings in den Fugen, als wir die drei physischen Tasten auf der Vorderseite (Menü, Home, Zurück) drückten.

Jetzt wirds hart: Der Sturz auf die Betonplatten Jetzt wirds hart: Der Sturz auf die Betonplatten
Bild: teltarif.de / Alexander Kuch
Cyrus empfiehlt, das Smartphone bei Verschmutzung einfach unter fließendem Wasser abzuspülen - also legten wir das Telefon ins Waschbecken und ließen fließendes Wasser mit voller Stärke darüberlaufen. Als wir das Smartphone unter dem Wasserstrahl etwas drehten, wurden auch die letzten Sandkörner aus den Fugen gespült. Nach dem Abtrocknen drückten wir die drei Buttons erneut - das Knirschen war verschwunden.

Ebenso unbeeindruckt wie vom Wasserstrahl zeigte sich das Smartphone beim Untertauchen in einer Schüssel. Rund eine Stunde verbrachte das Cyrus CS 35 unter Wasser, dabei drehten wir es in verschiedene Richtungen. Kein Tröpfchen Wasser drang ins Innere. Auch der Sturz-Test konnte dem Smartphone nichts anhaben. Für den Fall-Test suchten wir uns Asphalt- und massive Beton-Flächen aus. Darauf stürzten wir das Smartphone etwa 20 Mal aus 1,20 Meter Höhe: Doch egal, was zuerst auf dem Beton landete (Display, Rückseite, alle vier Ecken und Schmalseiten): Dem Smartphone konnten wir damit keinen Schaden zufügen. Smartphone-Reinigung unter fließendem Wasser kein Problem Smartphone-Reinigung unter fließendem Wasser kein Problem
Bild: teltarif.de / Alexander Kuch

Leistung, Telefonie, Dual-SIM und Kamera

Bei den sonstigen Disziplinen liefert das Cyrus CS 35 wie erwartet nicht die Leistung anderer 300-Euro-Smartphones. Der Prozessor ist eher auf Zuverlässigkeit denn auf Höchstleistungen ausgerichtet. In unserem Test konnten wir das Outdoor-Smartphone stets in angenehmer Geschwindigkeit bedienen, es reagierte flüssig auf alle Touch- und Tasteneingaben.

Lässt man allerdings Benchmarks auf dem Cyrus CS 35 laufen, die aktuelle Spiele simulieren, sieht man, dass die Bildraten je nach Rendering-Belastung sehr stark schwanken, und zwar zwischen 1 und 40 Bildern pro Sekunde. Je nach Spiel kann die Darstellung also eine stark stockende Bilderschau sein, Casual Games verkraftet das Telefon aber. Doch wie gesagt: Die Haupt-Zielgruppe für Cyrus-Smartphones sind keine jugendlichen Gamer, sondern Leute, die das Gerät in rauen Umgebungen nutzen.

Testbild der Hauptkamera mit starkem Farbstich Testbild der Hauptkamera mit starkem Farbstich
Bild: teltarif.de / Alexander Kuch
Telefongespräche führten wir mit dem Cyrus CS 35 testweise im Telekom- sowie im Telefónica-Netz. Dabei war die Sprachqualität stets rauschfrei und ohne Nebengeräusche, die Stimmen klangen aber etwas quäkig und von der Qualität her wie bei einem GSM-Telefonat. Auch der eingebaute Lautsprecher hat keine besonders überragende Klangqualität.

Wie wir im Test herausfanden, ist das Dual-SIM-Modul ein Dual-Standby-Modul: Wir legten je eine SIM von congstar und Blau ein. Mit der congstar-SIM bauten wir einen Anruf ins Festnetz auf und riefen dann von einem anderen Handy aus die Blau-SIM an - dort meldete sich die Mailbox und der eingehende Anruf wurde nicht vom Cyrus CS 35 signalisiert. Gleichzeitig ins Netz eingebucht sind beide SIM-Karten also nur, wenn nicht telefoniert wird.

Neben einer 8-Megapixel-Frontkamera verfügt das Cyrus CS 35 über eine 16-Megapixel-Hauptkamera. Die Bildqualität ist allerdings bescheiden: Die von uns bei strahlendem Sonnenschein aufgenommenen Fotos hatten allesamt einen Stich ins Rotbraun und erinnerten an alte Fotos aus den 1970er-Jahren. Bei Architekturaufnahmen verzerrte das Objektiv gerade Linien. Für mehr als Schnappschüsse sind die Kameras also nicht zu gebrauchen.

Probleme taten beim Test des Akkus auf - hierzu kontaktierten wir den Hersteller Cyrus. Mehr dazu erfahren Sie auf der letzten Seite unseres Testberichts - und dort gibt es auch das Test-Fazit.