Hart im Nehmen

Sand, Wasser, Sturz: Deutsches Outdoor-Smartphone im Härtetest

Eingegraben in den Sand, untergetaucht im Wasser und auf nackten Betonboden gestürzt: All das haben wir dem deutschen Outdoor-Smartphone Cyrus CS 35 zugemutet. Hat es überlebt?
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Made in Germany bei Smartphones? Das gibt es heutzutage zwar nicht mehr, Cyrus Technology ist allerdings einer der wenigen verbleibenden deutschen Smartphone-Hersteller, der seine Geräte hierzulande entwickelt. Gebaut werden die in Aachen entworfenen Geräte dann aber in China.

Bereits bei unserem ersten Kontakt mit dem Unternehmen erfuhren wir, dass Cyrus mit seinen Smartphones nicht am Wettrennen um Features oder Design teilnehmen möchte. Der Hersteller entwickelt robuste Geräte für den Outdoor-Einsatz, die beispielsweise auf Baustellen, beim Pfandfinder-Lager oder beim Klettersport genutzt werden können, ohne gleich Schaden zu nehmen. Oft haben die Smartphones noch physische Tasten - das von uns getestete Cyrus CM 16 sogar eine komplette Handy-Tastatur. Eine lange Akkulaufzeit von über 13 Stunden bot das Cyrus CS 23 in unserem Test.

Nun haben wir das neue Outdoor-Smartphone Cyrus CS 35 zum Test erhalten und auf Herz und Nieren geprüft. Die Liste der Versprechungen ist lang. Wasserdicht, vor Staub geschützt, stoßfest aus einer Höhe von bis zu 1,20 Meter: Nichts davon haben wir dem Cyrus CS 35 im Test erspart. Im Handel kostet es momentan rund 300 Euro. Homescreen des Smartphones Homescreen des Smartphones
Bild: teltarif.de / Alexander Kuch

Technische Daten und Versprechungen zur Robustheit

Wie bereits gesagt: Im Vergleich mit aktuellen Flaggschiffen kann und will das Cyrus CS 35 gar nicht auftrumpfen. Das 4,7-Zoll-Smartphone mit einer Display-Auflösung von 1280 mal 720 Pixel misst 149 mal 75,8 mal 12,5 Millimeter und wiegt 190 Gramm. Angetrieben wird es vom Mediatek MTK6753, einem Octa-Core-Chip mit 1,3 GHz Taktfrequenz, der von 3 GB RAM unterstützt wird.

Drei physische Buttons und verstärkte Kanten Drei physische Buttons und verstärkte Kanten
Bild: teltarif.de / Alexander Kuch
Eingelegt werden können zwei Micro-SIM-Karten. Das Cyrus CS 35 verfügt über 32 GB Speicher, dieser ist per Micro-SD-Karten um bis zu 128 GB erweiterbar. Das Telefon funkt in allen hierzulande gebräuchlichen GSM/UMTS/LTE-Frequenzen und unterstützt WLAN 802.11b/g/n sowie Bluetooth 4.0. Der fest verbaute 3000-mAh-Lithium-Ionen-Akku soll 15 Stunden Gesprächszeit sowie 600 Stunden Standby-Zeit erlauben. An der Schmalseite hat das Smartphone einen Notfallknopf, den man mit einer beliebigen Telefonnummer belegen kann.

Cyrus CS 35

Hinter einer Klappe verborgen liegen der Micro-USB-Port sowie die Klinkenbuchse. Ein Thema bei Cyrus ist immer das Betriebssystem: Auf dem Cyrus CS 35 ist Android 6.0 Marshmallow vorinstalliert. Aufgrund der Rückmeldung von Geschäftskunden verzichtet Cyrus in der Regel auf ein Major-Update, sondern gewährt lediglich Sicherheitspatches der aktuellen Version. Wer Android 7 möchte, muss dann eben ein neues Smartphone kaufen und gegebenenfalls seine Business-Apps darauf abstimmen.

Cyrus-Smartphone mit Verpackung, Anleitungen und Zubehör Cyrus-Smartphone mit Verpackung, Anleitungen und Zubehör
Bild: teltarif.de / Alexander Kuch
Nun aber zu den Versprechungen bezüglich Robustheit: Das Cyrus CS 35 ist nicht nur nach IP-68, sondern auch nach dem Militärstandard MIL-810G zertifiziert. Das Display ist durch Gorilla Glas 3 und eine touchfähige Folie geschützt. Eingesetzt werden kann das Telefon in einem Temperaturbereich von Minus 25 Grad bis Plus 55 Grad Celsius. Laut dem Hersteller ist es staubundurchlässig, permanent wasserdicht bis ein Meter Tiefe und stoßgeschützt bis zu 1,20 Meter Fallhöhe.

Auf der nächsten Seite geht es nun darum: Kann das Smartphone alle diese Versprechungen einhalten? Dazu haben wir es in den Sand gesteckt, in Wasser untergetaucht und mehrfach auf den nackten Betonboden fallen lassen. Außerdem testeten wir Telefonie, Dual-SIM und Kamera.