Wahl-O-Mat

Vorsicht vor kostenpflichtigen Online-"Hilfen" zur Bundestagswahl

Nutzer sollen bis zu 60 Euro für die Ergebnisse bezahlen
Von Marleen Frontzeck-Hornke

Der Wahl-O-Mat [Link entfernt] zur diesjährigen Bundestagswahl im Internet wurde Anfang September gestartet. Dabei gilt es 38 Fragen zu beantworten, bevor die Ergebnisse von acht der 27 Parteien verglichen werden. Die Antworten bestehen dabei aus den wichtigsten politischen Standpunkten der 27 Parteien. Eine kostenlose Informationsmöglichkeit, die ohne Registrierung auskommt. Dennoch gilt: Beim Registrieren für einen Online-Dienst ist ein genauer Blick auf die Bedingungen ratsam. Derzeit werden im Internet einige Entscheidungshilfen zur Bundestagswahl angeboten - darunter auch kostenpflichtige, so die Verbraucherzentrale Sachsen in Leipzig.

Neben dem kostenlosen und bekannten Wahl-O-Mat wird beispielsweise noch von einer Hamburger Firma das Projekt Wahlinfo 2009, ein angeblich inoffizieller und unabhängiger Test zur Bundestagswahl 2009, angeboten. Der komplette Test samt Auswertung schlägt bei diesem Anbieter gleich mit 60 Euro zu Buche - die Kosten werden aber erst am unteren Ende der Webseite erwähnt.

Welchen Nutzen der Wähler für den eindeutig zu hoch angesetzten Preis wirklich daraus ziehen kann, ist zweifelhaft. Zudem muss der Nutzer seine persönlichen Daten herausgeben, was dem Grundsatz einer anonymen Wahl eindeutig widerspricht.

Weiterhin verspricht der Betreiber, direkt auf der Startseite seiner Webseite, erst nach den beantworteten Fragen soll die Anmeldung erfolgen, um die kostenpflichtigen Ergebnisse abrufen zu können. Dies ist aber nicht der Fall. Bereits nach der sechsten Frage wird der Nutzer zur Anmeldung aufgefordert und muss hier seine komplette Anschrift sowie weitere persönlichen Daten angeben.

Spätestens an diesem Punkt angekommen, sollte auf den kostenlosen und bekannten Wahl-O-Mat umgestiegen werden. Das Internet wird von den Parteien zur diesjährigen Bundetagswahl generell viel und gerne als Instrument genutzt, um Wählerstimmen zu ergattern. Neben dem Wahl-O-Mat wird fleißig per Twitter gezwitschert und Videos auf der Online-Plattform YouTube hochgeladen wie teltarif.de bereits vor kurzer Zeit berichtet hat.