Wortwechsel

Erschließung der weißen Flecken mit Breitband geht voran

Telekom und VATM werfen sich gegenseitig mangelnde Aktivität vor
Von Steffen Herget

Der Kampf gegen die weißen Flecken auf der Breitband-Landkarte in Deutschland geht voran. Die Deutsche Telekom meldete heute, man habe in den ersten sechs Monaten dieses Jahres bereits 400 DSL-Kooperationen mit Gemeinden beschlossen, die bis jetzt noch keine DSL-Anbindung haben. Dies seien bereits jetzt so viele Kooperationen wie im kompletten Jahr 2008. Gleichzeitig wurden aufgrund der aktuellen Wirtschaftskrise die Investitionen für das laufende Jahr um 100 Millionen auf insgesamt 200 Millionen Euro gekürzt. Allerdings könne man "nicht alleine das Breitbandziel der Bundesregierung erfüllen", so Vorstand Niek Jan van Damme, auch die Wettbewerber müssten sich beteiligen. Bisher stemme die Deutsche Telekom die Investitionen in weiße Flecken auf dem Land nahezu alleine.

Diese Aussage möchte der Verband der Anbieter von Telekommunikations- und Mehrwertdiensten (VATM) so nicht stehen lassen. VATM-Geschäftsführer Jürgen Grützner gab heute zu Protokoll, die im Verband organisierten Anbieter hätten "bereits bis heute mehr als 1 800 unversorgte Gemeinden und Ortsteile meist per Funk schnell und effizient ins Netz gebracht" und seien "auch weiterhin auf dem Lande äußerst engagiert." Im völligen Widerspruch zu ihrer eigenen Äußerung be- und verhindere die Telekom den Ausbau durch alternative Anbieter an mehreren Punkten. So könne die Ausbaugeschwindigkeit bei der Breitbandversorgung deutlich beschleunigt werden, wenn von Seiten der Telekom Transparenz bezüglich ihrer Ausbaupläne geschaffen würde. "Durch den ständigen Wechsel von Ausbauversprechungen und Ausbauverweigerungen herrscht nach wie vor enorme Verunsicherung - sowohl bei den Bürgermeistern als auch bei den ausbauwilligen Unternehmen. Aktuellen Berichten zu Folge verweigert die Telekom nicht nur die Zusammenarbeit mit Kommunen, sondern sogar die Herausgabe der so wichtigen Informationen über mögliche Anschaltpunkte für alternative Anbieter", so Grützner.