Fotostudio

Nie mehr rote Augen: Bildbearbeitung online

Kostenlose Programme versuchen Photoshop Konkurrenz zu machen
Von dpa / Steffen Herget

Wenn sich Jens Kürpick Fotos von früheren Klassenfahrten anschaut und die damaligen Freunde darauf betrachtet, muss er oft schmunzeln. Nicht weil sie damals Kinder waren, "sondern weil sie alle rote Augen auf den Bildern haben", sagt der Student aus Düsseldorf. Solche Mängel lassen sich am Computer nachbessern. Das digitale Bildbearbeiten hat zunehmend aber auch künstlerische Aspekte. Praktische Lösungen sind spezielle Programme im Netz.

Sie heißen Snipshot [Link entfernt] , Sumo Paint oder Picnik, Pixlr oder auch FotoFlexer [Link entfernt] : Viele der Programme, die in ihren Grundfunktionen teils dem etablierten Photoshop des Herstellers Adobe ähneln, sind gratis im Internet zu haben und leicht verständlich. Nutzer können damit etwa den Bildkontrast, die Helligkeit, das Größenverhältnis oder die Schattierung verändern. "Der Vorteil dabei ist, dass die Programme nicht mehr aus dem Internet heruntergeladen werden müssen", sagt Constanze Clauß vom Photoindustrie-Verband in Frankfurt/Main. Hobbyfotografen könnten so ihre Bilder direkt im Netz bearbeiten.

Flash und Java machen Online-Arbeiten möglich

Dadurch lassen sich laut Constanze Clauß längere Wartezeiten beim Software-Download vermeiden, die besonders Nutzer mit langsameren Internetverbindungen abschrecken könnten. Zudem könnten Verbraucher die Online-Programme erst einmal testen, bevor sie ähnliche Produkte im Handel kaufen. Das schaffe mehr Flexibilität.

"Technisch funktioniert die digitale Bildbearbeitung im Internet über so genannte Flash- oder Java-Applikationen, die im Browser laufen", erklärt Jan Johannsen, IT-Experte beim Internetportal netzwelt.de in Hamburg. Die auf den Webseiten der Anbieter verfügbaren Programme lassen sich dadurch einfach per Mausklick oder bereits durch Aufrufen der Seite öffnen.

Fotos können in Social Networks direkt bearbeitet werden

Starten Nutzer die Online-Anwendung von zu Hause aus, können sie die zu bearbeitenden Fotos direkt über ein Programm-Feature von der Festplatte des Computers hochladen. Und danach werden die Motive wieder in den "Eigenen Dateien" gesichert. "Voraussetzung ist ein internetfähiger Rechner mit einem Browser, der den jeweils aktuellen Flash-Player unterstützt", sagt Mediendesigner Matthias Kieltyka aus Münster. Welchen Browser der Nutzer auswählt, sei nicht entscheidend.

Es geht aber auch von unterwegs: Einige Programme wie Snipshot, FotoFlexer oder Picnik ermöglichen es, in sozialen Netzwerken gespeicherte Bilder ohne Umwege zum Bearbeiten hochzuladen. Wer also ein Profil bei Facebook, MySpace oder den Foto-Plattformen Picasa oder flickr hat, kann auf dort eingestellte Bilder mit Hilfe der Online-Software zugreifen. Nach dem Editieren werden die Bilder wieder dorthin oder in andere Datenträger oder Programme gespeichert.

Bei Foto-Programmen, die das nicht anbieten, arbeiten Nutzer laut Johannsen am besten mit einem USB-Datenspeicher, um die Fotos zum Bearbeiten im Internet hochladen zu können. Alternativ bestehe auch die Möglichkeit, auf Fotos zuzugreifen, die über den eigenen E-Mail-Account verfügbar sind.

Doch die kostenlosen Programme haben auch Einschränkungen. Lesen Sie auf der nächsten Seite, was es zu beachten gibt.