Fotostudio

Nie mehr rote Augen: Bildbearbeitung online

Kostenlose Programme versuchen Photoshop Konkurrenz zu machen
Von dpa / Steffen Herget

"Voraussetzung für die Bildbearbeitung im Netz ist bei einigen Anbietern eine einmalige Registrierung auf der Seite", sagt Jan Johannsen. Es handle sich aber trotzdem durchweg um Freeware, also um kostenlose Programme. Einziger Haken: Der Anwender hat zwar viele Funktionen, kann sie meist aber nur in begrenztem Rahmen anwenden.

Gratis-Programme sind auf Hobbyanwender zugeschnitten

So lässt zum Beispiel der Anbieter snipshot.com keine Bilder mit einer Dateigröße von mehr als zehn Megabyte zu. "Die Programme eignen sich also nur für Normalanwender wie Hobbyfotografen mit einschlägiger Digitalkamera", sagt Johannsen. Wer ein Magazincover oder edle Druckvorlagen entwerfen will, muss sich also nach einer anderen Lösung umsehen.

Dennoch haben Programme wie Sumo Paint, Picnik, Pixlr oder FotoFlexer auch für Hobbyanwender viel Potenzial. Neben einfachen Strukturänderungen von Farbe oder Schrift können spezielle Filter eingesetzt werden, die den Bildern zum Beispiel einen Touch von Ölgemälden verleihen. "Besonders bei Gesichts-Porträts ist das sehr beliebt", sagt Lauri Koutaniemi, Geschäftsführer des finnischen Unternehmens Snap, das den Editor Sumo Paint anbietet.

Auch künstlerische Bilder ohne Foto-Vorlage sind möglich

Bei Nutzern beliebt seien zudem Spezialeffekte, die gewöhnliche Digitalfotos im Stile eines Kunstwerks inszenieren oder sich zum Entwerfen von Flugblättern verwenden lassen. "Viele nutzen den Foto-Editor auch, um eigene Bilder zu kreieren, die nicht auf Fotografien basieren", sagt Koutaniemi. Im Trend seien Fantasiebilder mit mystischen Landschaften oder Fabelwesen.

Die Qualität der Programme sei jedoch stark vom Anbieter abhängig und könne nicht grundlegend verglichen werden, sagt Constanze Clauß. Daher probieren Verbraucher am besten verschiedene Lösungen aus. Vorsicht gelte aber bei kostenpflichtigen Premium-Versionen, mit denen die Anbieter werben: Für Hobbyfotografen seien sie nur nach intensivem Einarbeiten lohnenswert.