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Asus Eee PC T101MT: 10-Zoll-Convertible im Test - 2

Von Steffen Herget

Asus Eee PC T101MT Test Convertible Netbook Im zweiten Teil – zum ersten Teil geht’s hier entlang – des Tests des Asus Eee PC T101MT widmet sich unser Gastautor Axel Scheuerling von Netbooks-UMTS.de den inneren Werten und der Leistungsfähigkeit des Convertibles.

Der erste Blick

Asus Eee PC T101MT 32GB SSD

Asus Eee PC T101MT Test Convertible Netbook Zuerst wollen wir auf den optischen, haptischen und technischen Eindruck eingehen, den der Asus Eee PC T101MT bei uns hinterlassen hat. Sehr begrüßt haben wir die sauber gearbeitete Tastatur, die im Vergleich zum Vorgänger um Klassen besser gelungen ist, vor allem von der Bedienung her. Asus hat hier aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt, da die Tastatur des Vorgängermodells T91 nur sehr unangenehm zu benutzen war. Auch die Optik im hellen Plastik und die Schwingstabilität bei der Benutzung sind gut gelungen und angenehm. Das Touchpad, vor allem die verchromte Plastikwippe unten, kann optisch und haptisch keinen so guten Eindruck hinterlassen und fühlt sich eher billig an. Ebenso müssen wir den nur äußerst umständlich zu bedienenden Schieberegler zum Einschalten des Netvertible kritisieren. Diese Fehlkonstruktion mit einem verchromten Schiebeschalter aus Plastik, der dem Finger nur wenig Haftung gibt, war aber bereits im Vorgängermodell T91 stark kritisiert worden, da das Einschalten des Gerätes so immer zur lästigen Fummelei am Display wird.

Der Touchscreen

Asus Eee PC T101MT Test Touchscreen Hochkant Der Touchscreen des Eee PC T101MT ist zwar für eine Interaktion durchaus geeignet, sehr gefallen hat uns auch die bei T91 schmerzlich vermisste Handballenerkennung. Beim Linientest in Paint fallen uns jedoch leichte Ungenauigkeiten beim Ziehen langsamer Linien auf. Beim Schreiben stört nur, dass die Annahme der Stiftberührung oft zu lange dauert. Allgemein sind die Eingaben über den Touchscreen oft viel zu langsam umgesetzt worden, was diesen nur zur Interaktion mit der Touch-Gate-Oberfläche sinnvoll einsetzbar macht. Kurze Notizen lassen sich jedoch auch in der Tabletstellung eingeben, wenn man genug Zeit für die verzögerte Eingabe und die Handschriftenerkennung mitbringt. Oft werden auch Kontakte auf dem Touchscreen schlicht nicht erkannt oder der Stift hat den Buchstaben zwar fertig geführt, aber nur der letzte Strich wird erkannt und eingefügt, was oft zu Missmut bei der Bedienung mit dem berührungssensitiven Bildschirm führt. Eine Eingabe über eine einblendbare Tastatur ist auch möglich. In der Standardgröße ist dies am Asus Eee PC T101MT jedoch nur mit Kinderhänden praktikabel. Wenn die Tastatur jedoch über die Breite des Bildschirms gestreckt ist, verdeckt sie beim Betrieb im Querformat den halben Bildschirm und lässt nur wenig Platz für die sichtbare Interaktion. Im Hochformat ist die Tastatur dann zwar durch die geringere Breite des Bildschirmes kleiner, lässt sich aber noch besser benutzen, als die handschriftliche Eingabe mit dem Stift. Dafür, dass im Tabletmodus jedoch meist nur wenige Texte eingegeben werden reicht die Touch-Tastatur jedoch völlig aus. Gut gefallen hat auch die visuelle Anzeige jedes erkannten Kontaktes und jeder Interaktion. Die Helligkeit des Asus Eee PC T101MT hat durch die Hintergrundbeleuchtung mit LED einen großen Schritt nach vorne gemacht, ist jedoch trotz des matten Bildschirms auch nur begrenzt für den Einsatz draußen an der Sonne geeignet.

Die Leistung unter Windows

Die Systemleistung ist allgemein nur mäßig, die Geschwindigkeit des T101MT lässt in beinahe jeder Hinsicht zu wünschen übrig. Das Windows 7 Home Premium ist zwar in etwa 35 Sekunden zum Anmeldebildschirm geladen, nach der Anmeldung dauert es jedoch weitere 18 bis 22 Sekunden, bis Windows endgültig fertig geladen ist. Einen Unterschied zwischen dem Laden aus dem Express-Gate-System heraus und einem normalen Start konnten wir bezüglich der Boot-Geschwindigkeit nicht feststellen. Ein im BIOS einstellbarer Boot-Boost verringert die Wartezeit zum Anmeldebildschirm lediglich auf 31 Sekunden und bringt also eher wenig. Für eine Aktualisierung oder eine Neuinstallation von Windows muss diese Option außerdem wieder manuell deaktiviert werden. Das Herunterfahren von Windows geht, soweit keine erzwungenen Beendigungen von Programmen nötig sind in ca. 19-20 Sekunden. Auch im Windows Leistungsindex kann der Netvertible nur eine Bewertung von 2,5 erreichen, was für eine mäßige Systemleistung im Super Performance-Modus spricht. Das Quickstart System Asus Express Gate mit Zugriff auf wenige wichtige Funktionen, lädt dagegen in 6 Sekunden und kann in dieser Version auch Videos auf Youtube gut wiedergeben. Die Mediensoftware Asus @Vibe dagegen lädt und arbeitet nur quälend langsam und kann so in unseren Augen nicht sinnvoll am T101MT benutzt werden.

Medienwiedergabe

Asus Eee PC T101MT Test Netbook Eee Dock Die Videowiedergabe läuft über den integrierten Intel GMA 3150-Grafikchip jedoch angenehm und so läuft die Wiedergabe von Videos im H.264 Format im Windows Media Player in unserem Test bei den Aulösungen 480p und 720p völlig ruckelfrei und ohne Verzögerungen. Die Wiedergabe auf Youtube hat bei der Auflösung 720p jedoch schon störende Aussetzer und Sprünge, die auch bei der Wiedergabe eines h.264-Videotrailers im Format 1080p beobachtet werden konnten. Einen Unterschied bezüglich der Wiedergabe im Vollbildmodus oder im Browser konnten wir bei unserem Test der Youtube Videos nicht feststellen. Die Musikwiedergabe läuft einigermaßen schnell ab, die internen Lautsprecher des Netvertible können jedoch nicht mit ihrer Leistung überzeugen und liefern auch nur durchschnittlichen Klang. Die Bildbetrachtung und Bearbeitung erfolgt nur in bestimmten Programmen mit Unterstützung der Multitouch-Gesten, die Bearbeitungsgeschwindigkeit hat im Vergleich zum T91 jedoch stark zugelegt und so ist neben dem Zoomen im Bild auch das Drehen des Bildes in annehmbarer Geschwindigkeit möglich.

Fazit

Insgesamt ist der Asus Eee PC T101MT ein annehmbares Netvertible, das jedoch einen mit unnötigen Programmen überfrachteten Eindruck macht und oft auch unter maximaler Leistungseinstellung nur quälend langsam arbeitet. Vor allem bei der Bedienung des Touchscreens hinkt die Erkennung der Eingaben zu sehr hinterher, als ob das Netvertible eingeschlafen wäre. Auch ein Reinigungstuch für den Touchscreen wäre vor allem bei intensiverer Benutzung wünschenswert, ist aber leider nicht im Lieferumfang inbegriffen. Für einen Ersatz oder auch nur für die direkte Konkurrenz zu den modernen Tablet-geräten wie dem iPad oder Ähnlichen ist das T101MT zum einen also zu langsam im Betrieb und zum anderen mit einem Gewicht von 1,3 kg auch zu schwer für längeren Transport mit einer Hand. Allerdings mag das Netvertible doch Anwender gewinnen, z.B. in Logistikunternehmen, bei variabel eingesetzten Mitarbeitern, bei bestimmten Technikfreaks und bei Personen, die sowohl einen Tablet-PC als auch ein Netvertible wünschen und dafür auch bereit sind, gewisse Einschränkungen, vor allem bei der Geschwindigkeit hin zu nehmen.

Unsere Bewertung

Unser Test erfolgt wie bereits beim letzten von uns getesteten Modell in den 5 Kategorien Anschlüsse (Anzahl und Variation der Anschlüsse, Zubehör), Bedienung (Usability von Tastatur, Trackpad, Touchscreen, Display und System), Design (Aussehen, ausgeschaltet und im Betrieb), Leistung (Verbaute Hardware i.V.m. Güte und Schnelligkeit der Software) und Mobilität (Größe, Gewicht, Akku-Lebensdauer, Mobilfunkfähigkeit) mit der folgenden Gewichtung zur Gesamtnote: Anschlüsse: 20 %; Bedienung: 25 %; Design: 10 %; Leistung: 20 %; Mobilität: 25 %

  • Anschlüsse: 90 %
  • Bedienung: 65 %
  • Design: 90 %
  • Leistung: 60 %
  • Mobilität: 85 %

Gesamtbewertung: 76,5 %