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Archos 101 im Test: Android-Tablet mit guten Noten

Von Rita Deutschbein

archos101-front-ansicht Erst im September hat der Hersteller Archos seine neue Tablet-Reihe der Öffentlichkeit präsentiert. Der größte Vertreter der Android-Geräte ist das Archos 101, das bereits Star im entsprechenden Unboxing-Video war. Die Kollegen vom Laptop Mag haben das Tablet nun auf Herz und Nieren getestet. Wie sich der 10,1 Zoll große Slate dabei geschlagen, zeigen wir im Folgenden.

Tablet-Neandertaler mit spätem Erfolg

archos101-front-ansicht Bereits in der Prä-iPad-Periode hat Archos mit Windows-Tablets sein Glück in der mobilen Computer-Welt versucht. Der Durchbruch kam jedoch erst relativ spät mit den neu entwickelten Android-Geräten. Das knapp 300 Euro teure Archos 101 gehört dabei aktuell zur Spitzenklasse des Herstellers. Vom Aussehen her erinnert das Tablet stark an seinen Vorgänger, das Archos 9. Das Gehäuse besteht fast durchgehend aus schwarzem Kunststoff. Lediglich der 10,1 Zoll große Touchscreen ist von gebürstetem, schwarzem Aluminium umrandet. Laut Hersteller soll das Archos 101 mit 26,96 mal 14,99 mal 1,19 Zentimeter derzeit das dünnste und mit gerade einmal knapp 500 Gramm auch das leichteste Tablet seiner Display-Klasse sein. archos101-anschlüsse Im Gegensatz zum Archos 9 finden sich am Archos 101 keine physischen Tasten auf der Front. Alle Tasten wurden an der linken Seite des Gerätes untergebracht. Von oben nach unten gesehen findet der Nutzer Tasten für die Lautstärke, das Ein-und Ausschalten des Tablets, einen Kopfhörer-Anschluss, USB und micro-USB, einen micro-SD-Speicherkartenslot sowie ein Mini-HDMI-Anschluss. Auf der Unterseite ist zudem der Zugang für das Ladekabel, über das das Gerät aufgeladen wird sowie links vom Display die Webcam untergebracht. Für alle die Nutzer, die das Archos nicht durchgehend in der Hand halten möchten, wurde auf der Rückseite ein ausklappbarer Ständer angebracht.

Bedienung via Touchscreen und Tablet-Apps

Die Bedienung des Archos 101 erfolgt fast ausschließlich über den kapazitiven Touchscreen. Dieser löst 1.024 mal 600 Bildpunkte auf und gibt Bilder in brillanten Farben wieder. Minuspunkte bekam der Bildschirm aufgrund seiner Spiegelung und seinen eingeschränkten Blickwinkeln. Ansonsten reagierte der Touchscreen zügig und genau auf alle Eingaben. Auch Multi-Touch-Gesten wurden gut umgesetzt. Bei dem aufgespieltem Betriebssystem handelt es sich um Googles Android in der Version 2.2. Anders als beispielsweise das Galaxy Tab, verfügt das Archos 101 jedoch nicht über an Tablet angepasste Apps mit Dual-Pane. Dafür findet der Nutzer die Android-typischen Live-Wallpaper, die beispielsweise von Nacht auf Tag schalten und den Himmel entsprechend darstellen. Im Landschafts-Modus rechts auf dem Bildschirm befinden sich die virtuellen Android-Buttons (Suche, Home, Einstellungen und Zurück). Diese bleiben, unabhängig von eventuell geöffneten Apps, immer im Vordergrund. Ist der Portrait-Modus aktiviert, verschieben sich die Tasten auf die Unterseite.

Archos wusste bei der ersten Präsentation seiner Android-Tablets bereits, dass sich nicht alle Apps auch für Tablets eignen würden. Aus diesem Grund entwickelte er seinen eignen Android Market mit dem Namen AppsLib, der mit mittlerweile rund 18.000 Apps eine breite Auswahl an Tablet-orientierten Anwendungen bietet. Nutzer finden hier unter anderem Spiele wie Angry Birds, Slacker, und Talking Tom. Die Suche im Market gestaltet sich durch die verschiedenen Kategorien wie beispielsweise Lifestyle, News&Wetter sowie Sport problemlos und zügig. Neben kostenpflichtigen Programmen hat der Nutzer auch die Möglichkeit, nach freien Apps zu suchen.

Fit für Multimedia

In Sachen Multimedia ist das Archos 101 gut gerüstet. Das Tablet unterstützt eine breite Vielfalt an Formaten wie beispielsweise MPEG-4, H.264, WMV und MPEG-2 sowie den Audio-Formaten MP3, WMA, WAV, AAC, OGG und FLAC. Die auf der Rückseite des Tablets angebrachten Lautsprecher lassen sich auf ein ordentliches Niveau hochschrauben, klangen jedoch bei maximaler Lautstärke etwas blechern. Für ordentlich Power sorgt der 1-GHz ARM Cortex A8-Prozessor und der 3D OpenGL ES 2.0 Grafik-Beschleuniger. archos101-ständer Wie die meisten Tablets lässt sich auch das Archos 101 mit einem externen Monitor verbinden. So lassen sich Filme noch besser anschauen und Games optimal spielen. Ein klarer Vorteil zeigt sich hier in der Variation der USB-Ports, durch die das Tablet in Zusammenhang mit dem HDMI-Anschluss optimal in bereits bestehende Multimedia-Center eingliedern lässt. Bei der Video-Wiedergabe kam selbst in Verbindung mit einem 46 Zoll großen Fernseher nichts ins Stocken. Sobald die Option TV-Out aktiviert ist wird der Bildschirm des Archos dunkel, die Mitte bleibt ein Touchpad und die linke sowie untere Seite wird zur Scrool-Bar. Auf dem angeschlossenen Bildschirm verdeutlicht ein Pfeil welche Option ausgewählt werden soll. Insgesamt zeigte sich die Touchscreen-Funktion im TV-Out-Modus etwas zickig. Hier und da wurden auch Dinge ausgewählt, die gar nicht angedacht waren.

Fazit: Stabiles, günstiges Tablet mit interessanten Features

Neben der Multimedia-Performance weiß auch der Akku des Archos-Tablet zu überzeugen. Mit eingeschaltetem WLAN hielt das Tablet ganze 11 Stunden ohne Stromanschluss durch. Surft man durch das Internet, reicht der Akku etwa 10, bei Videowiedergabe immerhin noch 7 Stunden. Bei Verwendung als reiner Musikplayer soll das Tablet ganze 36 Stunden ohne Strom auskommen. Insgesamt hat man mit dem Archos 101 ein solides Tablet, das selbst bei der Wiedergabe von Multimedia-Inhalten große Möglichkeiten bietet. Wirkliche Minuspunkte wurden im Test nicht deutlich. Die Tablet-Variante mit 8 GB Flash-Speicher kostet bei Amazon derzeit 299 Euro, die doppelte Speicher-Version kostet rund 50 Euro mehr.

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