Ermittlungen

Polizeibeamter verschickte offenbar ominöse Geldforderungen

Erpressungsversuch im Namen des "Netzes gegen Kinderporno"
Von Björn Brodersen

Der Urheber der ominösen Geldforderungen für angebliche Besuche von Kinderprono-Webseiten ist offenbar gefunden. Wie die Polizeidirektion Hannover heute mitteilt, steht ein 35-jähriger Polizeibeamter im Verdacht, an eine unbekannte Anzahl von Personen die Erpresserschreiben verschickt zu haben. Wie berichtet wurden die Empfänger des Schreibens aufgefordert, für das Verwischen der angeblich hinterlassenen Spuren 50 Euro in bar an eine Adresse in Hannover zu senden. Nach Angaben der Polizei stießen die Ermittler auf insgesamt zwölf solcher Schreiben. Bei einer von der Staatsanwaltschaft Hannover angeordneten Durchsuchung der Wohnung des 35-Jährigen, hat die Polizei Beweismaterial sichergestellt, die Auswertung dauere aber derzeit noch an.

Der Mitarbeiter der Polizeidirektion Hannover wurde inzwischen vom Dienst suspendiert, gegen ihn wird wegen des Verdachts der versuchten Erpressung ermittelt und ein Disziplinarverfahren wird eingeleitet. Wie viele Schreiben insgesamt verschickt worden sind, ist der Polizei nicht bekannt. Auch bei der teltarif.de-Redaktion hatten sich nach einem Leserhinweis und der ersten Veröffentlichung des Falles am vergangenen Samstag weitere Betroffene gemeldet.