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freenet: DSL-Geschäft als "aufgegeben" geführt

Konzerngewinn 2008 im fortgeführten Geschäft verdoppelt
Von ddp / Sascha Recktenwald

Der Mobilfunkkonzern freenet hat im abgelaufenen Jahr in seinen weitergeführten Geschäftsbereichen den Gewinn von 60,9 Millionen Euro im Vorjahr auf 148,4 Millionen Euro gesteigert. Die aufgegebenen Geschäftsbereiche - das zum Verkauf gestellte DSL-Geschäft und die bereits veräußerte debitel Nederland [Link entfernt] - belasteten das Gesamtergebnis allerdings noch mit minus 36,8 Millionen Euro, wie das Büdelsdorfer TecDAX-Unternehmen heute mitteilte. Der Umsatz stieg nach vorläufigen Zahlen von 1,7 Milliarden auf 2,9 Milliarden Euro. Die freenet-Aktie legte bis zum Mittag um 2,6 Prozent auf 3,93 Euro zu.

Wie weiter mitgeteilt wurde, hat das Unternehmen Rückstellungen für die angekündigte Restrukturierung gebildet. Im Mobilfunkbereich hätten sich auch deshalb Einmalaufwendungen von 73,5 Millionen Euro im Schlussquartal ergeben. Der Konzern hatte im November angekündigt, im Zuge der debitel-Integration rund 1000 Vollzeitstellen abzubauen.

Vor wenigen Tagen hatte der nach eigenen Angaben größte netzunabhängige Telekommunikationsanbieter in Deutschland angekündigt, sich künftig nur noch auf eine starke Marke konzentrieren zu wollen. Aus diesem Grund trete der Konzern nun unter der Marke mobilcom debitel auf, sagte Vorstandssprecher Joachim Preisig. Er begründete diesen Schritt mit der Ineffizienz der bisherigen Vielmarkenstrategie und der dadurch verursachten Verwirrung der Kunden.

Mit der nun geplanten langfristigen Marken- und Produktstrategie sollen alle 19 Millionen Kunden im Konzern gehalten werden. Davon würden rund 9 Millionen Kunden zu debitel gehören und 5,2 Millionen Kunden zu mobilcom. Der Rest verteile sich auf Talkline, klarmobil, callmobile und freenet Mobile. Die nach Abschluss der debitel-Integration noch bestehenden rund 920 Shops sollen mit Beginn des zweiten Quartals auf den neuen Markenauftritt umgestellt werden. Weitere 80 mobilcom- und debitel-Filialen will der Vorstand verkaufen.