kurz und knapp

Eine kurze Geschichte des Mobilfunks in Deutschland

Vom öffentlichen bewegten Landfunknetz zum digitalen Mobilfunk
Von dpa / Marie-Anne Winter

1958 fasst die Deutsche Bundespost die bestehenden Funknetze zum sogenannten öffentlichen, bewegten Landfunknetz (öbL) A zusammen. Jedes Gespräch muss per Hand verbunden werden. Das Netz fasst nach Angaben des Mobilfunk-Experten Heinz Sänger bis zu 10 000 Teilnehmer und deckt rund 80 Prozent des Bundesgebietes ab. Die 16 Kilo schwere Sende- und Empfangsanlage kostet etwa 8 000 Mark und befindet sich meist im Kofferraum eines Autos.

1972 deckt das neue B-Netz das gesamte Bundesgebiet ab und kann bis zu 27 000 Teilnehmer aufnehmen. Diese können ihr Gegenüber nun selbst anwählen. Sie müssen jedoch wissen, wo sich ihr Gesprächspartner befindet und eine entsprechende Ortsvorwahl wählen. Ein B-Netz-Telefon kostet rund 12 000 Mark.

Digitaler Mobilfunk seit 1992

1985 wird das C-Netz als drittes analoges Mobilfunksystem in Betrieb genommen. Der angerufene Gesprächspartner kann unter der Vorwahl 0161 deutschlandweit erreicht werden. Das C-Netz fasst bis zu 850 000 Teilnehmer. Die Anlagen können bereits als Umhängegeräte getragen werden. Sie kosten zwischen 5 000 und 8 000 Mark.

1992 können mit dem D-Netz Sprache und Daten erstmals digital übermittelt werden. Eine einheitliche Vorwahl reicht, um Gesprächspartner im In- und Ausland zu erreichen. Bei Markteinführung kostet ein D-Netz-Handy zwischen 2 500 und 7 500 Mark. Zur Geschichte des digitalen Mobilfunks gibt es einen eigenen Übersichtsartikel.

Seit Mitte April 2008 gibt es in Deutschland mehr als 100 Millionen Mobilfunkanschlüsse. Weltweit liegt Deutschland nach Angaben des Bundesverbandes Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (Bitkom) damit hinter China, den USA, Indien, Russland, Brasilien und Japan auf Rang sieben der absoluten Zahl der Mobilfunkanschlüsse.