CAT-iq

Mehr als nur VoIP: CAT-iq schickt das schnurlose Telefon online

CAT-iq revolutioniert VoIP, bessere Sprachqualität und weitere Features
Von dpa / Sascha Recktenwald

Zu den Herstellern, die bereits CAT-iq-fähige Geräte im Programm haben, gehört Gigaset Communications. Das Unternehmen bietet auch verschiedene Services an, die den neuen Standard gewissermaßen mit Leben füllen: Zum Beispiel können Nutzer von Gigasets CAT-iq-Geräten kostenfrei ein spezielles Netzwerk nutzen. "Mit Inbetriebnahme der Basis an einem DSL-Router sind sie automatisch im Gigaset.net [Link entfernt] registriert und können sich via PC einen Nicknamen geben", erklärt Anja Sagkob von Gigaset in München. Die im Netzwerk angemeldeten Anwender telefonieren kostenlos miteinander. "Ein Provider ist für Telefonate innerhalb der Gigaset-Community dann nicht nötig."

Außerdem kann mit den CAT-iq-fähigen Telefonen von Gigaset zum Beispiel auf das Online-Telefonbuch von Klicktel zugegriffen werden. Auch die Rückwärtssuche ist laut Anja Sagkob möglich. Das heißt, wenn per CLIP-Funktion die Nummer des Anrufers übertragen wird, wird auf dem Display auch dann der Name angezeigt, wenn der Anrufer nicht im persönlichen Telefonbuch gespeichert ist.

Darüber hinaus lassen sich verschiedene Info-Dienste für ein CAT-iq-Telefon abonnieren. Das Display zeigt dann beispielsweise einen lokalen Wetterbericht an. "Das funktioniert derzeit aber nur als Bildschirmschoner", sagt Christian Just von Computerbild. Zur Verfügung stehen auch Kurznachrichten als RSS-Feed und ein eBay-Service, der den Stand einer laufenden Auktion anzeigt.

Der Hersteller AVM ist vor allem für seine FRITZ!Box genannten Router bekannt. Die FRITZ!Box 7270 ist das Flaggschiff der Geräteserie und quasi eine eierlegende Wollmilchsau. In dem WLAN-Router stecken unter anderem ein DSL-Modem, Anrufbeantworter, eine Telefonanlage sowie eine DECT-Basisstation, die mit CAT-iq-Telefon zusammenarbeitet.

Ein passendes Schnurloselefon, das FRITZ!Fon MT-D, kann separat dazu gekauft werden. Ganz so weit wie Gigaset ist AVM mit den Diensten für das Telefon noch nicht. Aber laut AVM-Pressereferentin Samira Jordan sind unter anderem RSS-Feeds und eine E-Mail-Funktion geplant, die neugierige Nutzer bereits über ein Vorab-Update der Firmware testen können.

Der Hersteller Sagem beobachtet derzeit noch den Markt. CAT-iq-fähige Geräte sind allerdings derzeit noch nicht geplant. Dennoch scheint es einen Trend zur Verknüpfung von DECT und Internet zu geben, sagt Jordan von AVM. Angedacht sei zum Beispiel, Musikstreams aus dem Internet auf das Telefon zu bringen. Das klingt alles schön. Doch welche Funktion wirklich etwas taugt, muss der massenhafte Einsatz in der Praxis zeigen. Christian Just hat schon ein Problem ausfindig gemacht: Meist bekomme man in DSL-Komplettpaketen Internet-Telefonie mit voreingerichteten Telefon-Boxen. "Diese Konfiguration lässt sich nicht immer im IP-Telefon übernehmen."