Monatswechsel

Dezember: Festnetz-Tarife könnten leicht steigen

Günstige Call-by-Call-Tarife für den Dezember im Überblick
Von Thorsten Neuhetzki

Der Dezember ist traditionell der Monat der Geschenke. Bei Festnetztelefonaten ist davon jedoch seit einigen Jahren nicht mehr viel zu spüren. Wo es früher kostenlose Telefonate zu den Weihnachtstagen gab und das Sparpotenzial gegenüber den regulären Ferngesprächskosten recht hoch war, gibt es heute ohnehin niedrige Ferngesprächskosten und Flatrates für Gespräche ins Festnetz.

Mit Wirkung zum heutigen Tage gelten neue Interconnection-Gebühren, die die Bundesnetzagentur wie berichtet am Freitag genehmigt hatte. Diese Gebühren berechnen die Anbieter untereinander, nutzen sie das Netz eines Wettbewerbers. Das ist vor allem dann der Fall, wenn ein Call-by-Call-Gespräch geführt wird. Denn der Call-by-Call-Kunde nutzt in jedem Fall die Leitung der Telekom, der angerufene Anschluss ist in aller Regel auch kein Anschluss, der im Netz des Call-by-Call-Anbieters geschaltet ist. Es fallen also bei einem Call-by-Call-Gespräch in aller Regel zweimal die Interconnection-Gebühren an. Eben jene Gebühren wurden nun leicht angehoben. Das könnte zur Folge haben, dass Call-by-Call-Telefonate leicht teurer werden.

Nebenzeitpreise könnten leicht steigen

Am deutlichsten hat die Bundesnetzagentur den Nebenzeitpreis in der Tarifzone I angehoben. Diese ist für viele Call-by-Call-Anbieter entscheidend, da sie zum Tragen kommt, wenn ein Anbieter sein Netz gut ausgebaut hat. Der neue Interconnection-Betrag zur Nebenzeit beträgt 0,38 Cent pro Minute netto. Der doppelte Brutto-Interconnect liegt dann bei 0,9044 Cent pro Minute. Damit wäre jeder Endkunden-Minutenpreis in der Nebenzeit (werktags 18 bis 9 Uhr und am Wochenende ganztags) unterhalb dieses Betrages nicht mehr wirtschaftlich für einen Call-by-Call-Anbieter.

Allerdings: Der Interconnect wird im Sekundentakt abgerechnet, während die Endkundenpreise in aller Regel minutengenau berechnet werden. Zudem gibt es bei den allermeisten Anbietern eine Quersubvention zwischen teuren und billigen Zeitfenstern und Gesprächszielen. Zu beachten ist aber auch: Mit dem Interconnect sind nicht alle Kosten abgedeckt. Die Rechnung muss gestellt werden, das Personal will bezahlt werden und die üblichen laufenden Kosten einer Firma müssen beglichen werden.

Günstige Call-by-Call-Tarife im Dezember

Immerhin: Bislang hat kein Anbieter seine Tarife merklich angehoben. Abzuwarten gilt es, ob dies auch so bleibt. Sicher sein können sich Kunden allerdings, dass sie an Wochenenden ganztags sowie werktags zwischen 18 und 8 Uhr nicht mehr als 1 Cent pro Minute für Orts- und Ferngespräche zahlen, wenn sie die 01090 vor ihrem Gespräch vorwählen. Der tagsüber ein Ortsgespräch führen will, kann die 01079 nutzen, Ferngespräche sind über die 01052 konstant günstig. Die 01090 will zudem die Kosten für Gespräche in die Mobilfunknetze bis Jahresende nicht über 10 Cent pro Minute heben. An den Adventswochenenden kann zudem für 8,8 Cent pro Minute über die 01024 in die Mobilfunknetze telefoniert werden. Montags bis freitags sind die Minutenpreise bei dem Anbieter jedoch deutlich höher.

Durch die neuen Interconnection-Tarife wird allerdings auch etwas günstiger: Die Deutsche Telekom verzichtet wie berichtet in ihren Bestandstarifen ab heute auf den Zuschlag von 0,21 Cent pro Minute, der berechnet wurde, telefonierte ein Kunde zu Anschlüssen bestimmter alternativer Netzbetreiber. Die betreffenden Netzbetreiber hatten der Telekom einen erhöhten Interconnect berechnet, den diese an ihre Kunden weitergab.

Die Netzbetreiber halten sich indes mit ihren Aktionen zurück bzw. verlängern bestehende Aktionen in den neuen Monat hinein. Bei Arcor und HanseNet (Alice) beispielsweise können die Kunden entweder im ersten Jahr einen Teil der Grundkosten sparen oder die ersten Monate den Anschluss komplett ohne Grundkosten nutzen. Details dazu lesen Sie in einem weiteren Artikel zu den Aktionen der DSL-Provider im Dezember.