Bericht

Interconnection-Entgelte steigen um 4,4 Prozent (aktualisiert)

Aufschläge anderer Netzbetreiber werden "weitgehend gestrichen"
Von Thorsten Neuhetzki

Die Bundesnetzagentur in Bonn wird heute ihr Entscheidung zu den neuen Terminierungsentgelten bekannt geben. Wie eine Sprecherin der Behörde gegenüber teltarif.de mitteilte, ist mit der Bekanntgabe der neuen Zahlen gegen Mittag zu rechnen. Die Terminierungskosten, auch Interconnection-Kosten bekannt, fallen dann an, wenn ein Netzbetreiber ein Gespräch in das Netz eines anderen Netzbetreibers zustellen muss oder ein Gespräch von dort übernimmt. Im Fall von Call by Call fällt also beispielsweise ein doppelter Interconnection-Beitrag an, da ein Telekom-Kunde das Netz eines anderen Betreibers (etwa Tele2) nutzt und dieser das Gespräch wieder zu einem anderen Netzbetreiber (Telekom, Arcor, Versatel etc.) zustellen muss.

Die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) will aus Branchenkreisen erfahren haben, dass die neuen Interconnection-Kosten "etwa auf dem Vorjahresniveau" festgesetzt werden. Deutliche Senkungen sind dem Bericht zufolge nicht zu erwarten. Keine Informationen veröffentlichte die deutschlandweit erscheinende Tageszeitung dazu, was mit der von der Telekom beantragten deutlichen Erhöhung auf lokaler Ebene geschieht. Diese Tarifzone ist für viele Call-by-Call-Anbieter entscheidend.

Gestrichen werden nach Angaben der FAZ "weitgehend" die Aufschläge einzelner Netzbetreiber, die von diesen berechnet wurden, wenn der angerufene Anschluss in deren Netz war. Seit Jahren hatten die meisten regionalen und überregionalen Anbieter mit Ausnahme von Arcor hier einen Zuschlag von 0,17 Cent pro Minute (netto) berechnet, den die Deutsche Telekom in vielen ihrer Tarifen, auch bei Flatrates, an ihre Kunden mit dem Brutto-Preis von zuletzt 0,21 Cent pro Minute weitergab.

Update: Erste Details durch die BNetzA mitgeteilt

Die Bundesnetzagentur hat in einem Newsletter am Morgen erste Details zu den neuen Interconnection-Preisen mitgeteilt. So heißt es: "Die Bundesnetzagentur hat der Deutschen Telekom AG heute neue Zusammenschaltungsentgelte (sog. Netzdurchleitungsentgelte) ab dem 1. Dezember 2008 genehmigt. Dabei wurden die zuletzt vor zweieinhalb Jahren genehmigten Entgelte im Schnitt um 4,4 Prozent angehoben. Die DTAG hatte eine Anhebung um durchschnittlich 10 Prozent beantragt."

Inzwischen liegt die Entscheidung der Bundesnetzagentur vor, Details dazu lesen Sie in einer aktuellen Meldung.

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