Test

Der Blackberry Curve 8900 im Test

GPS-Empfänger, größerer Speicher und schnellerer Prozessor
Von Björn Brodersen

Die ungeschützt an der Gehäuserückseite liegende Kamera des Blackberry Curve 8900 löst 3,2 Megapixel auf und weist eine Autofokus-Funktion, ein Blitzlicht sowie einen Bildstabilisator auf. Schnappschüsse oder Fotos von sich bewegenden Motiven werden dem Handy-Fotografen mit dem Blackberry Curve 8900 kaum gelingen, da der Autofokus sich gute zwei Sekunden Zeit lässt, bis die Kamera auslösen kann. Nach dem Auslösen sind die Fotos allerdings sofort gespeichert, und der Nutzer kann sofort zum nächsten Bild übergehen. Wahlweise zeichnet die Kamera auch Videoclips in einer Auflösung von bis zu 240 mal 180 Pixel auf. Das Kameramenü bietet Funktionen wie Weißabgleich, Farbeffekte und Geocodierung, aber keine Motivprogramme. Die Qualität der Handyfotos fällt - im Vergleich zu mit einer herkömmlichen Kamera aufgenommenen Bildern - erwartungsgemäß nicht großartig aus, den Bildern mangelt es vor allem sowohl an Schärfe als auch an Kontrast.

RIM BB Curve 8900

Der Mediaplayer unterstützt die Video-Formate DivX, XviD, H.263 und WMV3 sowie Audio-Formate wie 3GP, WAV, MIDI, AMR-NB, MP3 und AAC/AAC+/eAAC+. RIM legt dem Blackberry Curve 8900 ein kabelgebundenes Headset bei, über einen 3,5-Millimeter-Klinkenanschluss können aber auch die eigenen Lieblingskopfhörer eingesetzt werden. Für den Stereo-Musikgenuss wird der A2DP-Bluetooth-Standard unterstützt. Der Nutzer kann zwischen mehreren Soundprofilen wählen, die auch wirklich für Klangunterschiede sorgen. An der Musik-Wiedergabequalität des Blackberry Curve 8900 gibt es nichts auszusetzen, die Bässe sind druckvoll, höchstens die Höhen könnten klarer kommen. Zeitraubend ist das Installieren und Einrichten des riesigen Synchronisations- und Media-Manager-Software-Pakets - hier arbeiten Lösungen anderer Handy-Hersteller wesentlich schneller.

Eingebauter GPS-Empfänger

Wie beim Vorgänger Blackberry Curve 8310 ist im neuen Smartphone-Modell auch ein GPS-Empfänger (mit A-GPS-Unterstützung) verbaut. Neben dem Geotagging von Fotos und der eigenen Standortbestimmung unterwegs können auch Routen berechnet werden. Allerdings ist keine Navigationssoftware auf dem Smartphone vorinstalliert, die Navigate-Variante von T-Mobile kostet 4,95 Euro pro Monat.

Weitere Blackberry-Geräte im Test:

Der Li-Ionen-Akku mit 1 400 mAh sorgt laut Hersteller für eine Sprechzeit von bis zu vier Stunden bzw. eine Standby-Zeit von bis zu 400 Stunden. Die Gesprächsqualität ist einwandfrei: Sowohl Anrufer als auch Angerufener sprachen nach den Testtelefonaten von klarer und deutlich verständlicher Sprachübertragung. Das Gesprochene hebt sich wohltuend vom Umgebungslärm beim Gesprächspartner ab. Über voreingestellte Profile kann der Nutzer Klingeltöne und Tastentöne schnell an die Umgebungssituation anpassen. Die Empfangsqualität bei den Blackberry-Smartphones ist bekannterweise generell gut.

Das Testurteil: Nicht alles glänzt beim Blackberry Curve 8900

Leistungsfähigerer Prozessor, mehr Speicherplatz, besseres Display und ansprechenderes Design - das sind die Neuerungen des Blackberry Curve 8900 gegenüber dem Vorgängermodell Curve 8310. Diese Vorteile allein sind jedoch nicht überzeugend, schließlich stehen ihnen das Fehlen von UMTS-Unterstützung, mittelmäßige Multimedia-Anwendungen sowie - zumindest bei dem uns vorliegenden Testgerät - ein grobjustierter Trackball gegenüber. Interessenten sollten sich daher auch die beiden anderen neuen Blackberry-Modelle ansehen, den bei Vodafone erhältlichen Blackberry Storm 9500 mit Touchscreen und den Blackberry Bold 9000 mit HSDPA-Unterstützung. Gegenüber diesen Geräten hat der Curve 8900 jedoch einen Preisvorteil: Der Bold kostet bei T-Mobile 489,95 Euro ohne Vertrag, der Storm bei Vodafone 479,50 Euro.