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Der Blackberry 8220 Flip im kurzen Test

Handliches Smartphone überzeugt bei den gängigen Anwendungen
Von Ralf Trautmann

RIM, Hersteller der Smartphones der Blackberry-Reihe, versucht seit einiger Zeit, auch im Privatkunden-Segment Fuß zu fassen. Der erste Blackberry Pearl machte hier den Anfang und kam im klassischen Design eines Candybar-Handys mit leicht erweiterter Tastatur. In das Privatkunden-Segment reiht sich auch der neue Blackberry Pearl Flip 8220 ein: Im Gegensatz zu den E-Mail-Maschinen mit kompletter QWERTZ-Tastatur handelt es sich hierbei ebenfalls um ein Gerät im Handy-Stil, diesmal allerdings um ein Klapp-Modell. Die vollwertige Tastatur wird auch hier über die Doppel-Belegung der vier horizontalen Tastenreihen mit jeweils fünf vertikalen Tasten abgebildet.

RIM Blackberry Pearl 8220

Auf den ersten Blick wirkt der aufklappbare Teil des Flip edel, der Keyboard-Teil dagegen sehr Plastik-lastig und damit nicht so hochwertig wie manch anderes Blackberry-Gerät. Entsprechend leicht wirkt das Gerät allerdings (laut Hersteller rund 100 Gramm), das sich zudem auch mit einer Hand sehr gut bedienen lässt. Die Tastatur hat dabei einen sinnvollen Druckpunkt. Durch die Menüs geleitet zudem der mittlerweile ebenfalls bekannte Blackberry-Trackball, der sich mit weichen Fingerbewegungen bedienen lässt.

Einrichtungs-Assistent erleichtert Einstieg

Blackberry 8220 Flip Doch zunächst noch einen Schritt zurück: Die Inbetriebnahme des Flips gestaltet sich relativ einfach, auch wenn man das Öffnen des Akkudeckels zwei-, dreimal üben muss. Das Einlegen einer Speicherkarte ist dagegen problemlos über einen zusätzlichen Slot an der Geräteseite möglich: Der interne Speicher liegt bei lediglich 128 MB, das 8220 akzeptiert aber auch microSD-Karten im SDHC-Format mit bis zu 16 GB, so das ordentlich Platz für Daten vorhanden ist.

Der Flip wartet nach dem Einschalten dann mit seinem Einrichtungs-Assistenten auf, der auch von anderen Blackberry-Geräten bekannt ist. Das sinnvoll gestaltete Programm hilft nicht nur bei der Konfiguration der wichtigsten Einstellungen zum E-Mail-Dienst oder zur WLAN-Anbindung, sondern bietet auch ein kurzes Tutorial bezüglich der Steuerung über die Tastatur. Wer keine Lust auf diese Unterstützung hat, kann die Schritte überspringen. Im folgenden wird der Nutzer dann mit einer auf den ersten Blick etwas überladenden Menüstruktur konfrontiert, die allerdings durchdacht ist. Nach wenigen Minuten Einarbeitung finden sich die gesuchten Menüpunkte an den richtigen Stellen in den Untermenüs. Auch von anderen Blackberrys bekannt sind zudem die ebenfalls vollgepackten Optionen-Menüs der einzelnen Anwendungen, auch hier ist ein wenig Übung erforderlich.

Mobiles Internet: "Nur" EDGE, aber überzeugende Darstellung

Blackberry 8220 Flip
mit "Front-Uhr"
Bei den gängigsten Anwendungen kann der Blackberry dann überzeugen: Das Schreiben von E-Mails oder SMS geht über die Tastatur geht gut von der Hand, beim Texten der "elektronischen Post" unterstützt die integrierte Rechtsschreibprüfung. Die Sprachqualität ist absolut in Ordnung, die Lautstärke allerdings je nach Umgebungsgeräusch einen Tick zu gering. Highspeed-Internet via UMTS oder gar HSDPA gibt es mit dem Flip nicht, allerdings unterstützt das Gerät immerhin EDGE. Das Surfen mit dem Blackberry ist komfortabel: Auf Grund der Display-Auflösung von 240 mal 320 Pixel wirken aufgerufene Internetseiten zunächst zum Teil ziemlich klein, lassen sich aber per Lupe in verschiedenen Stufen vergrößern. Die Schrift-Darstellung ist dabei sehr klar und kann somit überzeugen, dies gilt auch für die kontrastreiche Darstellung auf dem Display insgesamt.

Nettes Gimmick ist das kleine Zweit-Display auf der Vorderseite, das eine schicke Uhr sowie diverse Statusanzeigen des Gerätes bietet. Dass der Flip in die Kategorie Privatkunden-Gerät gehört, zeigt auch die Existenz einer Kamera, auf die RIM ganz Business-like früher verzichtete. Es handelt sich um ein Zwei-Megapixel-Variante, so dass der Nutzer hier prinzipiell keine hochwertigen Fotos erwarten kann. Die Bilder sind aber für Schnappschüsse von akzeptabler Qualität, immerhin wurde auch ein Blitzlicht verbaut.

Fazit: Flip kann überzeugen

Alles in allem gilt: Der Flip kann überzeugen und zeigt, dass RIM durchaus in der Lage ist, konkurrenzfähige Privatkunden-Geräte zu bauen. Die zahllosen Optionen des Gerätes mögen auf den ersten Blick überfordernd wirken, sind aber auch eine Stärke des Gerätes, wird doch hier die hohe Business-Funktionalität in klassischem Handy-Design verbaut. So gibt es im Blackberry Flip denn auch noch viel zu entdecken, wie zum Beispiel Instant Messaging, die mitgelieferte Office-Software, ausgefeilte, leicht bedienbare Organizer-Funktionen und vieles mehr. Wer sich für den Flip entscheidet, wird keine schlechte Wahl getroffen haben.

Ohne Vertrag kostet der zunächst exklusiv über T-Mobile vertriebene und in Kürze erhältliche Flip 319,95 Euro, in Kombination zum Beispiel mit einem 24-Monatsvertrag für den Tarif Relax 200 liegt der Preis bei 4,95 Euro. Neukunden sollen dann zudem in den Genuss einer Aktion für die Mail-Tarifoption Blackberry Webmail S kommen.