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Vodafone: Anrufe zu Chat-Lines im Festnetz wieder ohne Limit

Zuletzt beobachtete Begrenzungen wurden rückgängig gemacht
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Wie berichtet gab es zuletzt neben o2 und E-Plus auch im Vodafone-Netz Einschränkungen bei Anrufen zu Sprach-Chat-Einwahlnummern im deutschen Festnetz. Allerdings gehen die drei Netzbetreiber unterschiedlich vor. o2 sperrt unliebsame Einwahlnummern nicht. Stattdessen werden diese limitiert. Das heißt, einige wenige Anrufer erreichen ihr Ziel, die große Masse der Anrufversuche schlägt jedoch fehlt.

Tests der teltarif.de-Redaktion zeigten, dass limitierte Rufnummern aus dem o2-Netz auch bei etlichen Anrufversuchen oft nicht zu erreichen sind. Als einzige Chancen für o2-Kunden bleiben der Einsatz einer zweiten SIM-Karte in einem anderen Netz oder das Einbuchen ins Netz des National-Roaming-Partners T-Mobile.

o2-Kunden können ins T-Mobile-Roaming ausweichen

Aus dem T-Mobile-Netz sind die von o2 limitierten Rufnummern, die sich allesamt im deutschen Festnetz befinden, weiterhin erreichbar. Allerdings schränkt o2 das innerdeutsche Roaming immer weiter ein. Somit klappt das Ausweichen ins Netz der Telekom-Mobilfunktochter in immer weniger Regionen.

E-Plus-Kunden hören nach der Anwahl einer gesperrten Nummer nur die Ansage, dass der gewählte Anschluss aus dem Netz des Düsseldorfer Telekommunikationsunternehmens nicht erreichbar ist. Die Pressestelle räumte gegenüber teltarif.de Sperren ein, erklärte aber, davon seien nur sehr wenige Einwahlnummern betroffen. Die betroffenen Dienste seien oft auch auf anderen Nummern erreichbar.

Vodafone kappte die Leitung nach 50 Minuten

Vodafone hatte hingegen keine Rufnummern gesperrt, dafür aber Verbindungen zu Sprach-Chat-Systemen nach jeweils exakt 50 Minuten unterbrochen, während andere Anrufe ins deutsche Festnetz auch deutlich länger geführt werden konnten. Leser, die noch vor einigen Wochen von der Leitungstrennung nach 50 Minuten berichteten, erklärten nun, der Netzbetreiber habe diese Einschränkung wieder aufgehoben.

Die Vodafone-Pressestelle konnte sich den Effekt nicht erklären und vermutete, dass Missbrauch hinter der temporären Limitierung stecken könnte. Wie dieser Missbrauch aussehen könnte, ist nicht bekannt. Denkbar wäre allerdings, dass die Einwahlnummern bei alternativen Netzbetreibern gehostet sind und somit aus den Interconnection-Gebühren für eingehende Gespräche ein Geschäftsmodell ergibt.