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Bundes-E-Mail-Dienst "De-Mail" schon vor Start in der Kritik

Strato-Chef warnt vor nationalem Alleingang
Von Thorsten Neuhetzki

Wie berichtet plant die Bundesregierung einen neuen E-Mail-Dienst, der die Kommunikation zwischen Behörden und Bürgern vereinfachen soll. Doch es gibt schon erste Kritik an dem als "De-Mail" bezeichneten Dienst, der 2010 in den Regelbetrieb gehen soll.

Strato-Chef Damian Schmidt warnt in der Financial Times Deutschland (FTD [Link entfernt] ) vor einem nationalen Alleingang. Er sei skeptisch, ob ein "nationalstaatliches Konstrukt" im weltweiten Internet ohne Grenzen auf genügend Akzeptanz stoße. Zudem kritisierte er, dass sein Unternehmen vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik keine entsprechende Zertifizierung für das Angebot des Mailportals erhalten habe, obwohl es nach der internationalen ISO-Norm zertifiziert sei. Als einziges Unternehmen habe die Telekom-Tochter T-Systems diese Zertifizierung erhalten.

Mit De-Mail soll jeder Bundesbürger einen "elektronischen Briefkasten" erhalten, über den er künftig rechtsgültige Dokumente mit staatlichen Stellen austauschen kann. Die Teilnahme an dem Service ist freiwillig. Die E-Mail-Adressen sollen zweifelsfrei identifizierbar und betrugssicher sein - und damit auch das Onlineshopping und Bankgeschäfte im Internet vereinfachen.