Studie: Internetradio boomt

Studie sagt Boom für Internetradio voraus

Goldmedia rechnet mit 13 Millionen Hörern bis 2012
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Bis zum Jahr 2012 wird es laut einer Prognose des Berliner Marktforschungsunternehmens Goldmedia GmbH 13 Millionen Onlineradionutzer in Deutschland geben. Die Onlinewerbeeinnahmen für Internetradio-Angebote sollen auf 19 (worst case) bis 38 Millionen Euro (best case) steigen. Die Bayerische Landeszentrale für neue Medien (BLM) hatte die Studie in Auftrag gegeben, um Einschätzungen über die Entwicklungen des Radios im Internet zu bekommen. Gleichzeitig konnten erste Erfahrungen mit bereits laufenden Projekten präsentiert werden.

"Mittlerweile", so Goldmedia-Geschäftsführer Klaus Goldhammer, "bietet neben den landesweiten Sendern, wo man von einer Vollversorgung sprechen kann, auch fast jeder regionale/lokale UKW-Sender ein Internetangebot an - im Gegensatz zu vor zwei Jahren, wo es lediglich 60 Prozent waren." Die Lokalsender seien zumeist mit 1 000 bis 5 000 Hörern pro Tag noch im Aufbau, die landesweiten erreichten im Netz bereits 15 000 bis 100 000 Hörer. Manche Internet-Only-Angebote wie etwa Geo-Podcast kämen bereits auf rund 150.000 Downloads pro Monat. Während die UKW-Verweildauer abwärts gehe, hat sich die Verweildauer bei Internetradio seit 2000 mehr als verdoppelt. So nutzen 21 Prozent aller Internetnutzer zumindest selten Internetradio. Bei den 14- bis 18-Jährigen sind es schon 34 Prozent. Sie verweilen im Schnitt 98 Minuten, wobei die Mehrheit der Live-Radionutzer die Website des bereits über UKW gehörten Senders bevorzugt.

WLAN-Radios schon bei Tchibo zu haben

Über den Verkauf der Endgeräte bräuchte man sich laut Goldhammer keine Sorgen zu machen. "WLAN-Radios sind offenbar attraktive Produkte, die sich bei Tchibo ebenso wie im Versandhandel verkaufen." Auch bezüglich der Streaming-Kosten, die vielen Anbietern noch zu schaffen machten, zeigte er sich optimistisch: "Amerikanische Studien zeigen, dass diese Kosten bis 2015 gegen Null gehen werden. Außerdem sanken die Endkundenpreise für BB-Dienste in Deutschland von 2004 bis 2007 trotz steigender Dienstequalität um rund 17 Prozent pro Jahr.

Sowohl die rapide sinkenden Streaming-Kosten für Anbieter als auch sinkende Endkundenpreise forcieren Multimediaangebot und -nutzung über das Internet." Zudem würden immer mehr Dienstleister ein Potenzial darin erkennen, die Streaming-Kosten zu refinanzieren.