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Arcor-Übernahme: Gewerkschaften verlangen Sozialtarifvertrag

Nachteile für 3700 Beschäftigte sollen vermieden werden
Von dpa / Thorsten Neuhetzki

Nach der Übernahme der Festnetzgesellschaft Arcor durch den Mobilfunkriesen Vodafone fürchten die Gewerkschaften um Arbeitsplätze und verlangen einen Sozialtarifvertrag. Die Gewerkschaften Transnet, GDBA und IG Metall wollen darin Regelungen zur Beschäftigungs- und Standortsicherung vereinbaren, teilte die Transnet am Donnerstag mit. "Der Tarifvertrag wäre ein wichtiges Signal an die verunsicherten Mitarbeiter", sagte Transnet-Vize Alexander Kirchner. Man wolle Nachteile für die rund 3 700 Beschäftigten verhindern.

In den bisherigen Verhandlungen habe die Arbeitgeberseite zwar Bereitschaft zur Unterzeichnung eines solches Tarifvertrages signalisiert. "Wir liegen allerdings bei einigen Inhalten und bei der Laufzeit noch weit auseinander", sagte Kirchner. Ein Vodafone-Sprecher betonte in Düsseldorf, bei der Übernahme von Arcor gehe es um gemeinsames Wachstum, nicht um Arbeitsplatzabbau. "Wir werden in den nächsten Wochen den konstruktiven Dialog mit den Arbeitnehmervertretern bei Arcor und Vodafone fortführen und sicherlich zu einem guten Ergebnis kommen", sagte er.

Vodafone hatte Arcor vor wenigen Tagen für 474 Millionen Euro übernommen. Arcor mit Sitz in Eschborn bei Frankfurt ist der zweitgrößte Festnetzbetreiber nach der Deutschen Telekom in Deutschland. Die Vodafone-Gruppe beschäftigt rund 15 000 Menschen in Deutschland und hat einen Umsatz von rund zehn Milliarden Euro.