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Das Mini-Handy Neo 808i im Test

Schickes Mini-Handy fordert die Vorstellungskraft des Nutzers
Von Björn Brodersen

Eine kleine Schmuckschatulle? Ein transportabler Musikplayer im Retro-Design? Falsch: Das pinke Kästchen ist ein Handy, das den Namen Neo 808i trägt. Mit Maßen von nur 41 mal 72 mal 14 Millimetern ist es etwa genauso groß wie ein ausgeblasenes Osterei und kann zum Telefonieren, Versenden von Kurzmitteilungen und zum Musikhören eingesetzt werden. Ob das Neo 808i mit herkömmlichen Handys mithalten kann, haben wir in einem Test untersucht.

Klein, aber klar

Die linke Hälfte der gläsernen Front des Neo 808i wird durch ein 26 mal 21 Millimeter großes Display eingenommen, das zwar tief liegt, dessen Glasoberfläche aber eben mit ihrer Umgebung abschließt. Das TFT-Display stellt 262 144 Farben dar und bietet ob seiner Größe ein überraschend klares und scharfes Bild, so dass selbst Bewegtbilder nicht nur angesehen sondern auch erkannt werden können.

Auf der rechten Hälfte der vorderen Gehäuseseite befinden sich der 5-Wege-Navigationskey sowie die silberfarbenen Softkeys und Zifferntasten. Auf der Rückseite sitzen eine Digitalkamera und ein Lautsprecher, an den Seiten des Miniatur-Handys aus gebürstetem Aluminium finden sich ein Kamerauslöser, ein Lautstärkeregler sowie ein Speicherkarten-Steckplatz und ein Mini-USB-Anschluss mit Schiebeverschlüssen aus Plastik, die keinen robusten Eindruck hinterlassen und schadanfällig bei häufigem Gebrauch wirken.

Armschlaufe oder Halsband

Auf dem Mobile World Congress in Barcelona, wo Neo das Neo 808i präsentierte, trugen die Standmitarbeiterinnen das Handy in einer um den Oberarm gebundenen Tragetasche. Das mag fürs Musikhören und telefonisch Erreichbarsein beim Joggen die ideale Lösung sein, ist aber sicherlich vielen Handynutzern zu aufdringlich oder gar peinlich. Für die Jackentasche ist es fast zu klein und auch in der Handtasche wird die Frau das Mini-Handy erst einmal suchen müssen. Eine weitere Trage-Lösung bietet Neo mit dem zum Lieferumfang gehörenden Halsband mit Handy-Socke an. Was dem Neo 808i fehlt, ist eine Öse für das Befestigen des kabelgebundenen Headsets. So muss man das Heaset mit Hilfe einer Schlaufe um den Aluminium-Bügel befestigen, damit es nicht allein am Mini-USB-Anschluss hängt.

... und etwas zum Spielen!

Neo 808i
Foto: Neo
Das Triband-Handy kann in GSM-Netzen um 900, 1 800 und 1 900 MHz zum Telefonieren genutzt werden, unterwegs können damit Daten per GPRS Klasse 10 über das Mobilfunknetz empfangen werden. Fürs mobile Internetsurfen steht ein WAP-2.0-Browser bereit. Zur weiteren Ausstattung gehören ein Musik- und Video-Player (MP3 und 3GP), ein FM-Radio sowie eine 1,3-Megapixel-Kamera. Der Besitzer des Neo 808i kann auf Organizer-Funktionen wie ein Adressbuch, einen Terminkalender und Aufgaben zurückgreifen und SMS- und MMS-Mitteilungen versenden. In dieser Hinsicht ist das Neo 808i ein ganz normales Mobiltelefon mit den heute üblichen Unterhaltungs-Zusatzfunktionen.

"Heben Sie"

Tippen auf den winzigen Tasten des Neo 808i ist leichter, als man denkt. Die schmalen herausstehenden Balken besitzen kaum Spielraum zur Seite und wackeln daher nicht, gleichzeitig verfügen sie über einen klaren Druckpunkt. Die anfängliche Befürchtung, ständig gleich mehrere Tasten auf einmal zu drücken, legt sich daher schnell. Zunächst ungewohnt ist das Bedienen der Funktionstasten, die bei anderen Handys üblicherweise direkt unter dem Bildschirm, beim Neo 808i aber rechts neben dem Display angebracht sind. Daher wandert der Blick des Anfängers vor dem Drücken der OK- oder Zurück-Taste immer wieder auf den unteren Display-Bereich zur Kontrolle, dass er auch den Finger auf die richtige Taste legt.

Die grundlegenden Bereiche des Menüs sind für jeden Handynutzer leicht zu finden. Das liegt daran, dass die einzelnen Menübereiche und -punkte größtenteils treffend und auf Deutsch beschrieben sind. Stößt man jedoch tiefer in die verschiedenen Auswahlmöglichkeiten der Menü-Unterpunkte vor, werden Sprachkenntnisse und die Vorstellungskraft des Nutzers gefordert. Optionen erscheinen unverständlicherweise häufiger auf Englisch, die deutsche Sprache im Menü strotzt vor Fehlern. "Heben Sie" (statt "Cancel" bzw. "Abbrechen"), "Sprung, zu Datieren" oder "COM Hafen" sind nur drei Beispiele von vielen, die manchem Nutzer nicht weiterhelfen werden. Komplett in englischer Sprache sind die Hinweise und Anleitungen im Handbuch gehalten.

Im Telefonbuch können die Kontakte wahlweise im Telefonspeicher oder auf der SIM-Karte abgelegt und neben persönlichen Adressangaben auch mit weiteren Daten wie Firmenname, Büronummer und dem Datum des Geburtstags versehen werden. Einzelne Kontakte können auch mit einem Bild und einem speziellen Klingelton verbunden sowie Gruppen zugeordnet werden. Tage im Kalender, an denen Termine eingetragen sind, sind rötlich unterlegt.

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