Handy-TV

Handy-TV: EU entscheidet sich für DVB-H

Kommission will Streit um einheitliche Mobil-TV-Standards beenden
Von mit Material von dpa

Die Europäische Union hat mit DVB-H einen einheitlichen Standard für Handy-Fernsehen festgelegt. Daher hat die EU-Kommission heute beschlossen, DVB-H in die Liste der EU-Standards aufzunehmen, und alle Mitgliedsländer angewiesen, diese Technik anderen Techniken vorzuziehen, hieß es. Geht es nach der Kommission, soll der Beschluss den Aufbau von Mobil-TV in ganz Europa vorantreiben. Bis 2011 könnte das mobile Fernsehen weltweit rund 500 Millionen Zuschauer und ein Marktvolumen von 20 Milliarden Euro erreichen, hieß es in einer Mitteilung der EU. Laut Martin Selmayr, Sprecher von EU-Medienkommissarin Viviane Reding, wolle die Kommission den Streit um die einheitliche Norm beim Handyfernsehen und anderen mobilen Endgeräten beenden.

DVB-H sei gegenwärtig die am weitesten verbreitete Mobilfernsehform in der EU, sagte Selmayr. Derzeit befindet sich die Technik in 16 Ländern zwischen Erprobung und Markteinführung. Italien ist bei den kommerziellen DVB-H-Diensten Vorreiter, weitere Länder - neben Deutschland auch Österreich, Finnland, Frankreich, die Schweiz und Spanien - sollen dieses Jahr folgen. Für die Nutzer soll die Förderung eines einheitlichen Standards den Vorteil haben, dass sie mit dem Handy oder anderen mobilen Geräten jederzeit und überall in Europa fernsehen können.

Deutschland gegen Festlegung auf einheitlichen Standard

Bis vor kurzem hatten sich die EU-Staaten noch nicht auf einen einheitlichen Standard festlegen wollen. Kritik kam unter anderem aus Deutschland, wo mit DMB auch ein konkurrierender Standard auf Sendung ist. Man solle den Markt entscheiden lassen, welcher Standard sich durchsetze, lautete die Meinung. EU-Kommissarin Viviane Reding erklärte jedoch schon damals, dass Europa seinen Wettbewerbsvorsprung riskiere, wenn es sich nicht auf eine Technik festlege.