Lichtgeschwindigkeit

Für noch schnelleres Internet: Anbieter bauen Glasfaser aus

Gerade regionale Anbieter setzen auf Breitband-Angebote per Glasfaser
Von dpa / Marie-Anne Winter

Mit Hilfe der Netze wollen die durch die Privatisierung des Telekommunikationsmarktes entstandenen Anbieter unabhängig von der Deutschen Telekom werden. Es geht um das Überbrücken der so genannten letzten Meile: Für die Nutzung dieses Leitungsabschnittes zwischen Hauptverteiler und Hausanschluss zahlen die privaten Anbieter eine Gebühr an den Rosa Riesen. Durch den Wegfall der letzten Meile würden Hansenet und seine Konkurrenten dem entsprechend viel Geld sparen, so Carsten Nillies.

Die Glasfaserkabel reichen in der Regel bis in den Keller, von dort an wird das bestehende Netz im Haus genutzt. Dass dabei dennoch Datenübertragungsgeschwindigkeiten von bis zu 100 MBit/s erreicht werden, liegt an der Kürze der Strecke im Haus. Das Verlegen von Glasfasern vom Keller bis in die Wohnung würde laut M-net sogar Bandbreiten von bis zu 1 000 Mbit/s möglich machen.

Glasfaser auch bei der Telekom

Glasfaserkabel sind keine Erfindung der privaten Anbieter: Auch die Telekom-Tochter T-Home verwendet sie für den DSL-Nachfolger VDSL - aber anders: Reichen die Glasfaser-Strippen von Alice und Co. bis ins Haus, enden die Telekom-Kabel an einem Verteiler, von dem aus noch bis zu mehrere Hundert Meter über die herkömmliche Kupferleitung zurückgelegt werden müssen. Das Tempo von VDSL hängt maßgeblich von dieser Entfernung ab. T-Home bietet bis zu 50 MBit/s an.

T-Home-Kunden können laut Sprecher Mark Sausen VDSL nutzen, indem sie ein Entertain-Paket buchen. Es enthält neben der herkömmlichen Internetnutzung auch Fernsehen übers Netz und Zugriff auf eine Online-Videothek. Derzeit sei VDSL in den 27 größten deutschen Städten verfügbar. Weitere 13 sollen bis Ende dieses Jahres hinzukommen.

Was den Ausbau seiner schnellen Internetzugänge angeht, ist T-Home der Konkurrenz um mehr als eine Nasenspitze voraus. Denn der Ausbau des Glasfasernetzes wird länger dauern als der des VDSL-Netzes: Um das Glasfaser-Internet bis in die Keller zu bekommen, müssen Gehsteige aufgebrochen werden. Zudem muss der Hausbesitzer damit einverstanden sein, dass in seinem Gebäude ein entsprechender Anschluss installiert wird. Bei VDSL wird auf der Strecke bis zum Haus die bestehende Kupfer-Leitung genutzt.