persönliche Daten

EU-Behörde überprüft Datenschutz in Sozialen Netzwerken

Zielgruppengerichtete Werbemöglichkeiten könnten beschränkt werden
Von Marie-Anne Winter

Das EU-Gremium Artikel 29 Datenschutzgruppe [Link entfernt] nimmt den Umgang mit Nutzerdaten genauer unter die Lupe. Dadurch könnten Werbemöglichkeiten auf den Internet-Plattformen Facebook, StudiVZ [Link entfernt] und Co.erheblich eingeschränkt werden. Wie der Kontakter in seiner neuen Ausgabe berichtet, sollen davon insbesondere Betreiber von sozialen Netzwerken betroffen sein, die sich an Kinder und Jugendliche richten wie etwa SchülerVZ.

Die Behörde erarbeitet Empfehlungen, welche Mitgliederdaten zur Aussteuerung von Werbung verwendet werden dürfen. Diese gehen an die Europäische Kommission. Auch das so genannte "Behavioural Profiling" soll überprüft werden. Dabei erstellen Dienstleister aus dem Klick- und Surfverhalten anonymisierte Nutzerprofile. Mit Hilfe des "Behavioural Targeting" können Werbungtreibende anhand dieser standardisierter Profile zielgruppengerichtete Werbung ausliefern. Dadurch lassen sich Streuverluste von Werbekampagnen reduzieren und die Erträge steigern. Die Speicherung von nutzerbezogenen Daten für kommerzielle Zwecke lehnen viele User jedoch strikt ab.

Die Betreiber vieler Internetangebote verweisen darauf, auf den höheren Erlös aus zielgerichteter Werbung angewiesen zu sein. Jedoch führten der Einsatz dieser Werbung sowohl in den USA beim Branchenprimus Facebook als auch in Deutschland bei StudiVZ zu massiven Mitglieder-Protesten. Insbesondere deutsche Datenschützer sorgten wohl dafür, dass das Thema nun auf die EU-Agenda kommt. Das Gremium selbst wird derzeit vom französischen Beauftragten Alex Türk geleitet. Einen Kommentar zum Arbeitsprogramm gab die Behörde bislang nicht ab.