Kampf der Formate

Immer mehr Anzeichen für ein Ende des HD-DVD-Formats

Produzent Toshiba prüft "vollständigen Rückzug"
Von AFP / Marie-Anne Winter

Nach Rückschlägen im Kampf um die Nachfolge der DVD erwägt Toshiba die Einstellung seines HD-DVD-Formats. Wie die Nachrichtenagentur AFP aus Industriekreisen erfuhr, prüft der japanische Konzern den "vollständigen Rückzug" aus Entwicklung und Produktion. Japanische Medien hatten am Wochenende über die Einstellung von HD-DVD spekuliert, nachdem sich der US-Einzelhandelsriese Wal-Mart am Freitag für das Konkurrenzformat Blu-Ray Disc entschieden hatte. Eine Toshiba-Sprecherin bestätigte, dass das Unternehmen derzeit die Marktchancen von HD-DVD untersuche. Noch sei aber keine Entscheidung gefallen.

Japanische Medien bezifferten die möglichen Verluste für Toshiba bei einer Einstellung des HD-DVD-Formats auf umgerechnet mehrere hundert Millionen Euro. Noch im Januar hatte Toshiba-Vorstand Akio Ozaka verkündet, dass das HD-DVD-Format trotz Rückschlägen auf keinen Fall aufgegeben werden solle. Zuvor hatte das große Filmhaus Warner angekündigt, seine Filme nur noch im Blu-Ray-Format anzubieten.

Laut Sony, das das Blu-Ray-Format mitentwickelt hat, wurden im vergangenen Jahr doppelt so viele Blu-Ray-Discs wie HD-DVDs verkauft. HD-DVD und Blu-Ray sollen die Nachfolge für die herkömmliche DVD antreten, da sie deutlich mehr Speicherplatz bieten. Verbraucher können damit hochauflösende Filme sehen - allerdings nur auf Fernsehern der neuesten Generation mit dem Label "HD ready".