Silberstachel

Intel sticht mit Silverthorne

"Wichtigste Produkteinführung" seit dem Pentium
Von dpa / Marie-Anne Winter

Der weltgrößte Chiphersteller Intel steht nach Einschätzung von Unternehmens-Chef Paul Otellini vor der wichtigsten Produkteinführung in der Firmengeschichte. "Der neue Chip mit dem Entwicklungsnamen Silverthorne hat für uns eine Bedeutung, die nur mit dem 8088-Prozessor oder dem Pentium vergleichbar ist", sagte Otellini der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ). Silverthorne wurde bereits Mitte April vorgestellt und soll in der ersten Jahreshälfte 2008 auf den Markt kommen und dann in einer neuen Gerätekategorie eingesetzt werden. "Damit zielen wir auf die obersten zehn bis 20 Prozent im Handygeschäft ab", sagte Otellini.

Die neue Geräteklasse soll eine höhere Rechenleistung als heutige Mobiltelefone besitzen, aber unterhalb derjenigen von Laptops liegen. "Wir werden um Silverthorne eine ganze Produktfamilie bauen", sagte Otellini. Zudem sollen die Chips zu niedrigen Kosten gefertigt werden. "Denn sie nutzen schon vollständig unsere 45-Nanometer-Produktionstechnik." Dabei werden auf die einzelnen Transistoren nur 45 Nanometer feine Strukturen aufgebracht, was die Ausnutzung der teuren Silizium-Scheiben (Wafer) deutlich erhöht.

Intel hatte einen seiner ersten großen Erfolge mit dem 8088-Prozessor errungen, der im ersten Personal Computer von IBM eingebaut war. In den 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts hatte dann der Pentium das Zeitalter der Multimedia-PCs eingeläutet. Chips für Konsumentenelektronik, mobile Zugangsgeräte zum Internet und besonders preiswerte PCs gehörten zu den wichtigsten Zielmärkten, die das Unternehmen neu erschließen wolle, sagte Otellini. Bis zum Jahr 2011 soll in allen drei Bereichen jeweils ein Umsatz von 10 Milliarden Dollar erreicht werden.