Einsteiger

Wer baut das günstigste UMTS-Handy?

Motorola will nicht bei "3G for All" mitmachen
Von Marie-Anne Winter

Bei den Einsteiger-Handys für den Weltmarkt hat sich Motorola bislang mit sehr günstigen Geräten hervor getan. Im Rahmen des GSMA Emerging Market Handset Programm (EMH), hatte sich der Hersteller verpflichtet, 2005 sechs Millionen Handsets ab Werk für unter 40 US-Dollar (32,59 Euro) zu liefern. Daraufhin designte der Hersteller die Modelle C113 und C113a und verpflichtete sich im Februar dieses Jahres 12 Millionen Billig-Handys auszuliefern.

Danach hoffte die GSM Assiciation, dass sich Motorola auch bei der Initiative "3G for All" hervortun würde. Doch nun heißt es, dass Motorola an der Initivative zur breiteren Einführung der dritten Mobilfunk-Generation gar nicht teilnehmen möchte.

Grund dafür dürften vor allem die höheren Kosten für die Entwicklung von UMTS-Handys sein. Auch die Produktionskosten für die 3G-Phones sind deutlich teurer: Derzeit kostet die Herstellung eines UMTS-Telefones rund 150 Dollar (etwa 114 Euro). Diese Geräte sind wegen der zusätzlichen UMTS-Funktionen wesentlich komplexer als herkömmliche GSM-Handys und benötigen deshalb deutlich mehr Bauteile - größer als die bekannten GSM-Handys sollen sie aber möglichst nicht sein und ausdauernd dazu. Trotzdem soll der Herstellungspreis in bis 2008 auf rund 55 Dollar (etwa 42 Euro) sinken.

Durch die günstigen 2G-Handys ist die Mobiltelefonie weltweit erfolgreich - auch in so genannten Schwellen- und Entwicklungsländern. Wie weit UMTS den Nutzern einen echten Mehrwert bietet, der die zusätzlichen Kosten rechtfertigt, hat sich auch in den etablierten Märkten noch nicht so richtig gezeigt. Daher ist durchaus nachvollziehbar, weshalb Motorola sich nun bei der 3G-Initivative zurückhält. Nichtsdestotrotz soll das Gewinnerhandy für die 3G-for-All-Initiative beim nächsten 3GSM-Weltkongress im Februar nächsten Jahres vorgestellt werden.