Lösungen

Comnet führt kostenlose Java-Software für Callingcard ein

Auch andere Unternehmen setzen wieder verstärkt auf Handy-Callthrough
Von Thorsten Neuhetzki

Calltrough vom Handy aus scheint für viele Nutzer zu kompliziert zu sein: Immer mehr Calltrough-Anbieter setzen auf kleine Software-Lösungen, mit denen sie ihren Kunden die Nutzung der eigenen Dienstleistungen erleichtern wollen. Dabei macht die Software in der Regel nichts anderes als das, was der Nutzer auch machen würde: Nummern wählen.

Jüngstes Mitglied in der Reihe der Firmen mit einer solchen Software ist Comnet On Line. Die Ratinger Firma bietet seinen Kunden ab dieser Woche die Java-Software DIAL-o-MAT an. Einen Link zu dieser Software kann sich der Kunde per SMS-Dienstemitteilung auf das Handy bestellten, anschließend wird per Datenverbindung eine etwa 80 kB große Software heruntergeladen.

Sinnvoll ist der DIAL-o-MAT aktuell aber nur für Kunden, die günstig nach Hamburg telefonieren können. Aktuell macht die Software nach der Registrierung auf den Kunden nämlich nichts anderes, als die Hamburger Einwahlnummer der Comnet zu wählen und dann von hieraus die Verbindung zum Zielanschluss herzustellen. Das Gespräch nach Hamburg muss also gezahlt werden. Günstig in die deutschen Mobilfunknetze lässt sich so zum Beispiel mit dem E-Plus-Tarif CleverOne L, Base oder den Flatrates von T-Mobile und Vodafone telefonieren. Comnet berechnet für die Verbindung 18,9 Cent pro Minute im Sekundentakt. Bei Auslandsgesprächen lässt sich hingegen mit fast jedem Handytarif etwas sparen. Bis Ende des Jahres soll die Software neben der Hamburger Einwahlnummer auch die 0800-Einwahl des Unternehmens unterstützen. Dann wird die Software auch für die Nutzer von älteren Prepaid-Karten interessanter. Ab 2007 soll dann nach Angaben des Unternehmens auch Callback unterstützt werden. Comnet sieht diese Software offenbar als Service am Kunden an: Wer eine Callingcard des Unternehmens sein Eigen nennt, bekommt die Software - abgesehen von den Datenkosten beim Download - kostenlos.

Callthrough mit Lokaleinwahl liegt im Trend

Eine weitere Software wird derzeit von der Münchener Running Mobile per Pressemitteilung bekannt gemacht. Im Gegensatz zu Comnet möchten die Münchener mit ihrer Lösung Geld verdienen: 19,95 Euro kostet die Software. Dabei macht sie nichts anderes, als die heimische FRITZ!Box Fon des Nutzers anzurufen und deren Calltrough-Funktion zu nutzen. Die Software setzt also voraus, dass der Kunde eine solche Box von AVM nutzt. Abgesehen davon kann der Kunde auch ohne die kostenpflichtige Running-Mobile-Software die Fritz! Box anwählen und auf diesem Weg günstiger telefonieren.

Noch teurer ist die Software von der Berliner AtelPlus, die unter dem Label smart2talk [Link entfernt] gleich drei verschiedene Versionen auf den Markt bringt. Aktuell erhältlich ist die Tarifjäger-Software als Java-Version für einen Preis von einmalig 29,95 Euro. Ab Mitte des Monats sollen zwei Smartphone-Varianten folgen, die je nach Leistungsumfang 39,95 Euro oder 59,95 Euro kosten sollen. Dafür kann der Kunde angeben, welchen Tarif er nutzt. Anhand dieser Information erfolgt die Einwahl dann auf dem für ihn günstigsten Weg. Ein ähnliches Produkt plant die Firma cellity.