Zusammenschluss

EU-Kommission billigt Gründung von Nokia Siemens Networks

Bis zu 9 000 Arbeitsplätze sollen durch Fusion wegfallen
Von AFP / Björn Brodersen

Die EU-Kommission hat der Zusammenlegung des Geschäfts mit Netzbetreibern von Siemens mit der Telefon-Netzwerksparte des finnischen Konkurrenten Nokia zugestimmt. Nach Einschätzung der Kommission führt der Zusammenschluss nicht zu einer Beeeinträchtigung des freien Wettbewerbs auf dem Markt für Mobil- und Festnetze sowie entsprechende Dienste. Der designierte Vorstandsvorsitzende von Nokia Siemens Networks, Simon Beresford-Wylie, derzeit Chef von Nokia Networks, begrüßte die Entscheidung als wichtigen Schritt zur vollständigen Zustimmung durch die Regulierungsbehörden.

Die von den beiden Konzernen im Juni angekündigte Fusion soll nach ihren Angaben bis Ende des Jahres vollzogen werden. Hauptsitz des neuen Unternehmens mit zunächst 60 000 Mitarbeitern, das vor allem die Infrastruktur wie Antennen und Kabel sowohl für Fest- als auch Mobilfunknetze anbietet, wird die finnische Hauptstadt Helsinki. Drei der fünf Geschäftseinheiten sollen im Gegenzug am Siemens-Stammsitz in München angesiedelt werden.

Mit einem rechnerischen Umsatz von knapp 16 Milliarden Euro pro Jahr wird das neue Unternehmen das weltweit drittgrößte der Branche nach Ericsson und Lucent/ Alcatel. Erwartet werden Einsparungen von rund 1,5 Milliarden Euro. Nach Angaben von Nokia sollen bis zu 9 000 Arbeitsplätze wegfallen.