Brisant

o2 will Einzelfälle bei WAP-Flatrate-Kündigungen prüfen

Unverschlüsselte Kulanz-Kundenliste im Internet aufgetaucht
Von Thorsten Neuhetzki

o2-Kunden, die von der Kündigung des Surf-&-E-Mail-Packs betroffen sind, können zum Teil auf eine Kulanzregelung hoffen. Das teilte die Pressestelle des Anbieters auf Nachfrage von teltarif mit. Kunden, die der Auffassung sind, dass sie sich korrekt verhalten und die WAP-Flatrate nicht missbraucht haben, können sich demnach an den Kundenservice wenden. Eine Hotline-Nummer, die speziell für diese Kündigungen eingerichtet wurde, sei allen betroffen Kunden mittlerweile per Post mitgeteilt worden.

Viele Kunden können aber offenbar nicht auf Kulanz hoffen: Im Internet ist eine Tabelle aufgetaucht, die offenbar aus dem o2-System stammt und in der zahlreiche o2-Nummern aufgelistet sind. Hinter der jeweiligen Nummer steht ein Vermerk, ob es eine Kulanzregelung für diesen Kunden gibt oder nicht. Zahlreiche der Redaktion bekannte Nutzer, die in den vergangenen Wochen Kündigungen erhielten, tauchen in dieser Liste auf. Daher ist von der Echtheit der Liste auszugehen. Das würde ein eklatantes Sicherheitsloch bei o2 bedeuten, da Kundendaten - wenngleich es sich "nur" um Rufnummern und Kulanzvermerke handelt - unverschlüsselt ins Internet gelangt sind.

Der Liste zufolge können nur knapp 240 betroffene Nutzer auf eine Kulanzregelung hoffen - bei ihnen steht der Vermerk "ja". Bei der Mehrzahl der Nutzer hingegen steht der Vermerk "nein". Die Anzahl dieser Einträge liegt über der Marke von 750. Nicht bekannt ist, ob es sich um eine abschließende Liste oder ob es sich nur um einen Auszug von knapp tausend Datensätzen handelt.