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o2 kündigt WAP-Flatrate-Kunden

Pressestelle spricht von Missbrauch
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Am 15. September 2003 führte o2 als erster und bisher einziger deutscher Mobilfunk-Netzbetreiber eine WAP-Flatrate ein, die nicht nur Seiten des eigenen Multimedia-Portals, sondern alle Seiten des mobilen Internets umfasst. Das Produkt erfreute sich großer Beliebtheit, zumal die Kunden so die Möglichkeit hatten, bei voller Kostenkontrolle vom Handy aus das mobile Internet zu nutzen.

Einige schwarze Schafe kamen im Laufe der Zeit auf die Idee, den o2-Tarif auszutricksen und das für WAP gedachte Angebot auch für das "normale" Internet zu nutzen - selbst am Notebook oder am Deskop-PC. Der Netzbetreiber wehrte sich, indem er verschiedene Browser - auch von mobilen Endgeräten - für den WAP-Zugang sperrte. Vielnutzer drohte o2 an, den angefallenen Datenverkehr zu berechnen.

In der letzten Zeit entspannte sich die Situation. o2 schaltete sogar Browser einiger Smartphones wieder für WAP frei, so dass Kunden mit einem Windows-Mobile-Handheld oder einem Nokia Communicator über den WAP-Zugang auch ohne Tricks wieder normale Internet-Seiten öffnen konnten.

Betroffene Kunden können Option nicht neu buchen

Seit einigen Tagen jedoch gibt es neuen Ärger für die WAP-Nutzer des Münchner Mobilfunk-Anbieters. Wie uns zahlreiche Leser berichteten, wurde ihnen von o2 die WAP-Flatrate per SMS gekündigt. Dabei gab der Netzbetreiber keine Begründung an und es ist für die betroffenen Kunden auch nicht möglich, das Surf & E-Mail Pack, wie die Option offiziell heißt, neu zu bestellen.

Die o2-Pressestelle erklärte auf Anfrage von teltarif.de, die Option werde bei Kunden gekündigt, deren Nutzung des Services auf einen Missbrauch hinweist. Es handele sich um einen sehr kleinen Bruchteil der Pack-Kunden, der jedoch einen Großteil des Traffics verursache. Allerdings meldeten sich in Online-Foren auch Kunden zu Wort, denen gekündigt wurde, obwohl sie monatlich nur wenige MB verbrauchen.

WAP-Flatrates gibt es neben o2 auch bei Vodafone und E-Plus. Dabei bewegen sich die Optionspreise bei allen drei Netzbetreibern bei 5 Euro. Der Unterschied zum o2-Angebot ist, dass Vodafone und E-Plus im Rahmen der Pauschaltarife nur die Nutzung der Seiten innerhalb der jeweiligen Multimedia-Portale abrechnen. Externe WAP-Seiten kosten bei den Düsseldorfer Netzbetreibern extra. T-Mobile bietet keine WAP-Flatrate an.