Praxistest

M600i im Test: Business-Handy für die Hemdtasche

Highlight des Sony-Ericsson-Geräts ist sein brillantes Display
Von Björn Brodersen

Das Sony Ericsson M600i stellt einen guten Kompromiss zwischen einem PDA-Phone und einem herkömmlichen Handy dar. Es bietet zahlreiche Business-Funktionen verpackt in ein handliches Barrenformat. Mit einer Größe von 108 mal 58 mal 15 Millimetern und einem Gewicht von 112 Gramm kommt es deutlich kompakter daher als etwa ein Nokia-Communicator oder ein MDA-Modell. Dabei ist das Gerät zu allerlei fähig: Beispielsweise kann es über eine auf dem Touchscreen einblendbare QWERTZ-Tastatur bedient werden, verfügt über ein brillantes Display, unterstützt den UMTS-Standard (aber kein EDGE), kann echte Internetseiten anzeigen und ermöglicht das Bearbeiten und Erstellen von Office-Dokumenten.

Sony Ericsson M600i

Natürlich hat das M600i auch seine Schwächen: Dass das Smartphone nicht über eine integrierte Digitalkamera verfügt, lässt sich bei einem an den Business-Anwender gerichteten Mobiltelefon noch verschmerzen. Aber eine WLAN-Schnittstelle hätte dem Gerät doch gut zu Gesicht gestanden. Welche weiteren Plus- oder Minuspunkte das Sony-Ericsson-Modell sammelt, haben wir in einem Praxistest untersucht.

Display und Tastatur

Das Sony Ericsson M600i von vorne Zu den Ausstattungs-Höhepunkten des M600i gehört sicherlich das leistungsstarke Display. Der Touchscreen mit Schrifterkennung löst 240 mal 320 Pixel auf und stellt 262 144 Farben dar. Mit einer Bildschirmdiagonalen von 2,5 Zoll bietet es mehr Fläche für Textzeilen oder andere Anzeigen als viele andere Handys. Selbst bei direkter Sonneneinstrahlung ist es noch gut lesbar, bei dunkleren Lichtverhältnissen kann man die Helligkeit regulieren. Wohl um den Akku zu schonen, werden im Standby-Modus gar keine Informationen angezeigt. Das ist auch ein wenig hinderlich, muss man doch jedesmal das Display neu aktivieren, um beispielsweise zu sehen, wie spät es ist oder ob man eingegangene SMS-Nachrichten oder einen Anruf verpasst hat.

Die Tastatur ist für Sony-Ericsson-Einsteiger so wie das Menü gewöhnungsbedürftig. Die Tasten unterhalb des Displays sind deutlich kleiner als zum Beispiel beim MDA Pro und doppelt belegt. Welche Funktion, welche Ziffer oder welcher Buchstabe bedient wird, hängt davon ab, zu welcher Seite der Fingerdruck jeweils neigt. Wem das etwa beim Verfassen von Textmitteilungen zu kompliziert ist, kann die Eingaben auch mit dem Stylus über den Touchscreen vornehmen.

Ungewöhnlich langer Bootvorgang

Durch das Menü des Geräts, das unter dem Betriebssystem Symbian 9.1 mit UIQ 3 läuft, kann man über Tastatureingaben, das Touchscreen und durch Drehen am seitlich angebrachten Jogdial navigieren. Nicht immer erweisen sich dabei die angezeigten Informationen als einheitlich: Zum Beispiel muss man zum Schließen eines Menüpunkts manchmal das Zurück-Pfeilsymbol, an anderen Stellen aber ein Kreuzsymbol antippen. Bei Problemen kann der Handybesitzer ein Hilfsmenü aufrufen, das einige grundlegende Fragen schnell klärt. Wem das nicht ausreicht, stehen die englischsprachigen Bedienungs- und Kurzanleitung zur Verfügung. Deutschsprachige Erklärungen muss man erst mit der mitgelieferten Software aus dem Internet herunterladen.

Das Hauptmenü lässt sich je nach Vorliebe in Listen- oder Tabellenform darstellen. Über die "Heute"-Anzeige sieht man sofort auf einen Blick, welche Termine gerade anstehen, welche Aufgabe als nächstes zu bewältigen sind und welche Nachrichten jüngst eingetroffen sind. Bevor man sich jedoch durch die einzelnen Menüpunkte klicken kann, muss das Betriebssystem gestartet werden. Dies erfordert ziemlich viel Geduld vom Handybesitzer, in unserem Test dauerte es eine gute Minute, bevor das Gerät einsatzbereit war. Alle weiteren Eingaben wurden dann allerdings prompt von dem M600i befolgt.

Ungewöhnlich ist, dass das Smartphone keine vorkonfigurierten Profile hat, die man je nach Situation oder Umgebungslautstärke auswählen kann. Die Lautstärke reicht aber anders als beim K800i auch für das Telefonieren an einer stark befahrenen Straße aus, der Klang kommt dabei klar und nicht blechern aus dem Lautsprecher. Per Tastendruck kann man das Handy auch auf lautlos stellen.

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