Tarnkappe

Mit Torpark anonym durchs Internet surfen

Neuer Browser schützt vor Daten-Schnüfflern
Von Marie-Anne Winter

Jeder, der im Internet surft, hinterlässt Spuren. Je nachdem, unter welchen Umständen und von wo aus man sich im Internet bewegt, kann es hilfreich sein, seine Spuren zu verwischen. Die Gruppe Hacktivismo hat dazu einen Browser veröffentlicht, mit dem die Nutzer per Tor-Netzwerk anonym surfen können. Der Browser Torpark [Link entfernt] beruht auf dem Portable-Firefox-Projekt. Er kann von einem USB-Stick geladen werden und muss nicht extra installiert werden. Zudem soll Torpark keine lokalen Daten ablegen, wenn von einem fremden Rechner aus das Internet besucht wird.

Anders als bei einer herkömmlichen Firefox-Version ist bei Torpark das TOR-Netzwerk (The Onion Router) zwischengeschaltet, über das alle Internetverbindungen laufen. Die Daten werden über mehrere Zwischenstationen geleitet, so dass man den Nutzer nicht verfolgen und mittels der zugewiesen IP-Adresse des jeweiligen Internet-Rechners ermitteln kann. Auf diese Weise können sich Surfer beispielweise vor Datendieben oder auch unfreundlichen Regierungen schützen.

Das TOR-Netzwerk entspricht einem ursprünglich von der US-Navy entwickelten Sicherheitskonzept. In diesem Fall wird allerdings nur die Verbindung anonymisiert, nicht die Daten an sich. Zwischen den einzelnen TOR-Stationen werden die Daten zwar verschlüsselt weitergegeben, so dass die einzelnen Zwiebel-Rechner nur wissen, von welchem TOR-Server sie kommen und an welchen sie abgegeben werden, das Ziel und die Quelle der Daten kennen sie nicht. Zwischen den TOR-Servern und den jeweiligen Internet-Seiten werden die Daten nicht verschlüsselt. Das bedeutet, dass man auch in diesem Fall keine Nutzernamen oder Passwörter auf nicht extra gesicherten Internet-Seiten angeben sollte.

Wie Sie auch mit herkömmlichen Browsern sicherer im Internet surfen können, haben wir in einer Übersichts-Meldung im Rahmen des vorigen Themenmonats Surfen im Internet beschrieben.