Wirtschaft

Harte Einschnitte bei Siemens-Sparte SBS geplant

12 000 Beschäftigte in Deutschland von Sparprogramm betroffen
Von ddp / Björn Brodersen

Nach der Abspaltung großer Teile der Krisensparte Kommunikation in ein Joint-Venture mit Nokia verschärft der Elektronikkonzern Siemens die Sanierung seiner verlustreichen IT-Tochter Siemens-Business Services (SBS). Wie die Süddeutsche Zeitung heute berichtet, stehen dem Betriebsteil weitere Einschnitte bevor, damit er die Renditeziele von Konzernchef Klaus Kleinfeld erreicht. Das Geschäftsfeld müsse seine Kosten bis zum Frühjahr 2007 um weitere 100 Millionen Euro senken, schrieb das Blatt.

Ziel des Konzerns sei es, diese Lücke über die Personalkosten zu schließen, berichtete die Zeitung unter Berufung auf Unternehmenskreise. Hart treffen werde das 12 000 Beschäftigte in Deutschland. Über alle Managementebenen hinweg sollten Arbeitszeiten verlängert und Gehälter gekürzt werden. Im Vergleich zum teuersten Wettbewerber habe sich bei internen Berechnungen ein Kostennachteil von 27 Prozent ergeben. Im vergangenen Geschäftsjahr habe SBS mit einem Verlust von 690 Millionen Euro das schlechteste Ergebnis seiner Geschichte erzielt. Ein Sprecher von SBS habe die Pläne bestätigt.

Das Unternehmen wolle möglichst schnell Gespräche mit der Gewerkschaft IG Metall aufnehmen, schrieb das Blatt. Ziel sei der Abschluss eines Ergänzungstarifvertrages. Die Einschnitte sollten einen weitere Stellenabbau größeren Ausmaßes verhindern.

Die Probleme der Sparte sind dem Bericht zufolge in den vergangenen Monaten drängender geworden. In den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres hatte der Bereich einen Verlust von 522 Millionen Euro angehäuft. Das Ziel einer Umlaufrendite von fünf Prozent im Frühjahr 2007 war damit in weite Ferne gerückt.