Online-Betrug

Zahl der Phishing-Seiten auf Rekordhöhe

Im Juli waren über 14 000 Phishing-Webseiten online
Von Christian Horn

Die Zahl der Phishing-Webseiten hat eine neue Rekordhöhe erreicht. Nach dem neuesten Bericht der Anti-Phishing Working Group (APWG) stieg die Zahl in Juli auf 14 191 - ein Zuwachs von 18 Prozent gegenüber dem Mai, in dem das letzte Rekord-Hoch mit 11 979 Phishing-Webseiten gemeldet wurde. 1 850 der betrügerischen Webseiten waren mit Trojanern bestückt, die mittels Keylogging-Funktionen oder dem Nachladen weiterer Malware aus dem Internet zusätzlichen Schaden anrichten. Toolkits für den Einbau solcher Trojaner auf Webseiten seien im Internet schon für 20 bis 300 US-Dollar (etwa 15 bis 235 Euro) erhältlich.

Nach Angaben der APWG bleiben Finanz-Unternehmen das beliebteste Ziel der Phishing-Betrüger: 93,5 Prozent aller Angriffe sind auf solche Firmen ausgerichtet. Die APWG beobachtete allerdings den Trend, dass zunehmend auch Internet Service Provider und Regierungsstellen ins Visier der Online-Betrüger geraten. Beliebt ist auch die Imitation von Webseiten bekannter Marken-Hersteller. APWG zufolge erreichte deren Zahl im Juli mit 154 ebenfalls ein neues Rekord-Hoch. Im Juni lag die Zahl der imitierten Markten-Webseiten bei 130, im Mai bei 137. Eine Phishing-Seite ist dabei durchschnittlich nur 4,8 Tage online, der längste beobachtete Zeitraum belief sich auf 31 Tage.

Beim Hosting von Phishing-Webseiten bleibt die USA mit 29,85 Prozent weiterhin führend. Es folgen Südkorea mit einem Anteil von 13,34 Prozent und China mit 12 Prozent. Dahinter liegen Frankreich mit 5,87 Prozent, Australien mit 4,56 Prozent, Deutschland mit 3,32 und Japan mit 3,04 Prozent.