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Editorial: Runter, runter, runter

Mobile Kommunikation wird günstiger
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Über Ereignislosigkeit konnte sich das teltarif-Team in der letzten Woche wirklich nicht beklagen. So stellte die Deutsche Telekom zum IFA-Start ein komplett überarbeitetes Potpourri von Tarifen vor. Der große Knaller ist allerdings nicht dabei, vor allem beim direkten Vergleich mit der Vollanschluss-Konkurrenz.

1&1 fällt gar mit "triple play" für 29,90 Euro im Monat auf. Doch auch hier Enttäuschung beim näheren Hinsehen: Man benötigt weiterhin einen Telekom-Anschluss, während die enthaltene Sprach-Flatrate nur über VoIP genutzt werden kann. Man hat somit zwei verschiedene Telefonie-Anschlüsse unter einen Hut zu bringen. Statt live-TV gibt es zudem nur Konserve. Statt "triple" ist das allenfalls "one and a half and a half play".

Handy-Flatrate billiger als Festnetz-Flatrate

Schon deutlich interessanter ist da der Schritt von T-Mobile, eine echte Mobilfunk-Flatrate für Gespräche ins Festnetz und ins eigene Netz anzubieten. Anders als bei bisherigen Produkten (z. B. T-Mobile@home-Flatrate oder Relax Local) gibt es keine regionale oder zeitliche Beschränkung mehr, der Pauschaltarif gilt also unabhängig davon, wo man sich gerade in Deutschland aufhält, wohin in Deutschland das Gespräch geht (außer Fremdnetze und Sonderrufnummern), und wann man telefoniert. Eine Festnetz-Nummer ist im Paket für 35 Euro monatlich auch enthalten.

Interessanterweise ist die T-Mobile-Flat sogar günstiger als die billigste T-Com-Flatrate, welche inklusive Analoganschluss weiterhin 35,90 Euro monatlich kostet. Die T-Mobile-Flat hat gegenüber der T-Com-Festnetz-Flatrate sogar den großen Vorteil, dass auch Gespräche zu anderen T-Mobile-Kunden kostenlos sind. Ebenso gibt es bei der mobilen Flatrate keine 0,2 Cent pro Minute Strafgebühr, nur, weil man den falschen Festnetz-Anschluss anruft. Dafür sind Verbindungen in Fremdnetze, zu Service-Rufnummern und ins Ausland vom T-Com-Festnetz-Anschluss günstiger, speziell wenn man hier die freie Anbieterwahl (Call by Call) nutzt. Dennoch: Das neue Angebot wird den einen oder anderen Single, der kein DSL benötigt, dazu bewegen, den Festnetzanschluss komplett abzuschaffen. Vodafone und o2 dürften bald ebenfalls mit mobilen Flatrates folgen und damit mobilen Vieltelfonierern viele Kosten sparen.