Kurioses

Kreative Triple-Play-Vermarktung in Norwegen

Kunden legen beim Kabelverlegen selbst Hand an und sparen Geld
Von Björn Brodersen

Mit einer ungewohnten Aktion versucht ein norwegischer Breitbandanbieter Kunden für sein Glasfaser-Hochgeschwindigkeitsnetz mit 100 MBit/s in beide Richtungen und entsprechende Triple-Play-Dienste zu gewinnen: Interessierte können die für die FTTH-Technik (Fibre to the Home) notwendigen Grabenarbeiten auf dem letzten Stück selbst erledigen und sparen dadurch beim Anbieter Lyse Tele rund 500 Euro, berichtet das VON Magazine. Dem Bericht zufolge nehmen rund 80 Prozent der Breitbandneukunden diese Gelegenheit wahr. Voraussetzung ist, dass sich in einer Gegend genügend Haushalte für den Glasfaseranschluss anmelden.

Bei der FTTH-Anschlusstechnik wird die Glasfaser von der Ortsvermittlungsstelle direkt bis zum Endgerät des Kunden geführt. Dadurch werden deutlich schnellere Datenübertragungsgeschwindigkeiten möglich als über das herkömmliche DSL-Netz. Die höhere Bandbreite wird wohl mit den ansteigenden Datenmengen durch Fernsehen, Telefon und Internet über eine Leitung zukünftig auch von Privathaushalten stärker nachgefragt werden. Bevor die Anbieter mit den schnellen Netzen und entsprechenden Diensten auch Gewinne einfahren, so geben Experten zu bedenken, müssten sie den Kunden auch den Mehrwert der neuen Angebote erklären.

Das Breitbandpaket kostet die Nutzer 107 Euro und beinhaltet neben dem Internetzugang, einen VoIP-Anschluss, Sicherheitsfunktionen, 22 IPTV-Kanäle, Video on Demand und einen elektronischen Programmführer. Mit Lyse Mobile lässt sich das Paket noch zum Quadruple Play erweitern.