Wechsel

US-Mobilfunker fordert Extra-Gebühr für ältere Handys

5 US-Dollar monatlich bei Nutzung von Analog- und TDMA-Technologie
Von Christian Horn

Der amerikanische Mobilfunk-Netzbetreiber Cingular fordert von Nutzern älterer Handys eine monatliche Extra-Gebühr von 5 US-Dollar (rund 3,90 Euro). Ab September sollen alle Nutzer, deren Mobiltelefone nicht im GSM-Standard, sondern nach in älteren TDMA- oder analogen Standards funken, mit der zusätzlichen Gebühr belastet werden. Von 57,3 Millionen Cingular-Kunden nutzen 92 Prozent GSM. Bei etwa 4,6 Millionen Nutzern, die noch ältere Technologien nutzen, würde Cingular monatlich Extra-Gebühren in Höhe von 23,5 Millionen US-Dollar (rund 18,34 Millionen Euro) einstreichen.

Durch den Rückgang der Nutzerzahlen der älteren Mobilfunk-Technologien seien hier die Pro-Kopf-Kosten erheblich gestiegen, begründet das Unternehmen die zusätzliche Gebühr. Die Nutzer könnten jedoch die Extra-Kosten vermeiden, indem sie auf GSM umsatteln. Hier seien auch Netzabdeckung, Service- und Geräte-Qualität überlegen, will das Unternehmen den Nutzern einen erzwungenen Wechsel schmackhaft machen. Cingular ist gesetzlich verpflichtet die analogen Services bis zum Jahr 2008 anzubieten. Für TDMA liegt eine solche Verpflichtung zwar nicht vor, das Unternehmen plant jedoch auch TDMA 2008 erst abzuschalten.

Verizon, der zweite amerikanische Mobilfunker, der noch ein analoges Netz betreibt, verlangt von seinen Analog-Kunden keine Extra-Gebühren. Cingular versucht gerade in einer nationalen Anzeigen-Kampagne seine Reputation als Provider mit nur mangelhafter Funk-Abdeckung loszuwerden. Es wird vermutet, dass Cingular mit der Abkoppelung der älteren Funk-Technologien frei werdende Ressourcen in die Verbesserung der GSM-Services umleiten will.