drahtlos verbunden

WLAN-DSL-Paket von Fon und Interoute

Unternehmen will die weltgrößte WLAN-Gemeinschaft entstehen lassen
Von Björn Brodersen

Das spanische Unternehmen Fon [Link entfernt] will nach eigenem Bekunden das größte WLAN-Hotspot-Netz der Welt entstehen lassen. Die Idee dahinter: Kunden von Internetprovidern stellen ihre drahtlosen Breitband-Netzzugänge kostenfrei oder gegen Bezahlung anderen Nutzern zur Verfügung. Um das Projekt weiter zu verbreiten, kooperiert Fon mit bestimmten Internetanbietern. So bietet Interoute Deutschland [Link entfernt] zusammen mit der WLAN-Community ein DSL-Paket sowie einen kostenlosen und unverbindlichen Testzugang an.

Das bis zum 30. August laufende Paketangebot "Interoute Fon" besteht aus einem Flatrate-Zugang für T-DSL-Anschlüsse mit bis zu 6 MBit/s im Downstream und einem WLAN-Router von Linksys (WRT54GL/GS) und kostet im Jahr 99 Euro - bezahlbar im Voraus. Rechnerisch fallen also pro Monat 8,25 Euro für das Angebot an. Bestellen kann man das Produkt unter www.interoute-deutschland.de [Link entfernt] , 60 Minuten später soll man bereits online sein, da die Router mit einer speziellen Firmware von Fon bestückt sind. Die neue Hardware kann entweder den existierenden Router ersetzen oder an diesen angeschlossen werden.

Fon selbst verkauft ein "Fon Social Router" (Linksys WRT54GL/GS) genanntes Gerät zum subventionierten Preis von 5,80 Euro plus 10 Euro Versandkosten. Für den Herbst dieses Jahres hat Fon zudem einen neuen Router angekündigt, der mit einem Webserver, einem Bittorrent-Client sowie Upload-Möglichkeit zu Konten des Videohosters Youtube und der Foto-Online-Community Flickr ausgestattet ist. Mitglieder der WLAN-Gemeinde können aber auch die Fon-Software auf ihren bestehenden Router laden.

Die Mindestvertragslaufzeit für das DSL-Paket beträgt zwölf Monate, die sich um ein weiteres Jahr verlängert, wenn nicht mindestens drei Monate vor Ende der Laufzeit gekündigt wird. Im Rahmen der Kooperation bietet Interoute Deutschland zusätzlich die Möglichkeit, den DSL-Zugang kostenlos zu testen. Jeder bei Fon registrierte Nutzer kann den 30 Tage gültigen Testzugang auf der Interroute-Website bestellen. Der Zugang ist unverbindlich und soll automatisch nach der Probezeit deaktiviert werden.

Fons Dreiklassengesellschaft: Linus, Bills und Aliens

Als Fon-Mitglied kann man auf zwei verschiedene Arten seinen Breitbandanschluss anderen Nutzern zur Verfügung stellen: Mitglieder der Kategorie "Linus" teilen ihren Breitbandanschluss im Tausch gegen freien Zugang zu allen anderen WiFi-Hotspots innerhalb der Fon-Community. "Bills" teilen ihre Anschlüsse gegen Gebühren mit denjenigen, die sich Tickets für den Zugang zur Fon-Community über Bills-Fon-Hotspots kaufen - die Mitglieder dieser Gruppe heißen "Aliens". Diese haben durch den Kauf eines Fon-Tickets die Möglichkeit, Zugang zu jedem Fon-Hotspot zu bekommen. Der Preis für einen Tagespass liegt bei 3 Euro. Aliens kaufen die Tickets im Voraus und benutzen sie dann für das drahtlose Surfen per Laptop oder anderen mobilen Endgeräten.

Weltweit soll Fon inzwischen mehr als 70 000 Mitglieder zählen. Deutschland ist mit mehr als 4 000 Nutzern neben Spanien und Frankreich eines der europäischen Länder mit der höchsten Anzahl von so genannten Foneros. Zu den Geldgebern des Unternehmens gehören unter anderem Google und Skype. Gegründet wurde das Unternehmen im November 2005 von dem argentinischen Unternehmer Martin Varsavsky, der Erfahrung im Aufbau neuer Tk-Anbieter mitbringt.