Vergleich

Die Minutenpakete der Netzbetreiber im Vergleich

Welcher Anbieter führt die attraktivsten Angebote?
Von Björn Brodersen

In unseren kurzen Rechenbeispielen kommen die E-Plus-Minutenpakete wegen des Online-Buchungs-Bonus gut weg. Anders fallen die Vergleichsergebnisse sicherlich aus, wenn der Handynutzer kaum oder nur sehr wenig SMS-Mitteilungen verschickt. Vorteile eines Time & More-Tarifs sind allerdings in jedem Fall, dass nicht genutzte Inklusivminuten in den folgenden Monat mit hinübergenommen werden können sowie - für intensivere mobile Datennutzer - attraktive Datenoptionen. Nachteile: Außerhalb der Inklusivminuten ist der Minutenpreis für Inlandsgespräche mit 45 Cent vergleichsweise hoch. Außerdem erhalten Neukunden, die kein neues Handy brauchen, keinen Rabatt auf den monatlichen Paketpreis und die Netzabdeckung kann in manchen Gebieten noch immer nicht mit der der D-Netzbetreiber mithalten.

o2 bietet in seinen Active-Tarifen mit einheitlichen 39 Cent einen niedrigeren Minutenpreis außerhalb der Inklusivkontingents, allerdings verfallen aufgrund des ungünstigeren 60/10-Taktes die Inklusivminuten bei Kurztelefonierern schneller und o2 ist auch der einzige Netzbetreiber, der keine Kostenkontrolle anbietet. Dafür erhalten Online-Bucher auch hier ordentlich Frei-SMS. Bei T-Mobile und Vodafone profitieren vor allem Handy-Freaks von den neueren Kombi-Angeboten und der Qualität der Netze. Nur diese beiden Anbieter ermöglichen auch außerhalb des Inklusivkontingents an Telefonminuten eine kostenlose Mobilbox-Abfrage. Bei den Bonnern und den Düsseldorfern finden Interessierte zudem die meisten Optionen für eine bessere Feineinstellung des Tarifs auf ihr jeweiliges Telefonverhalten.

Lohnen sich die Minutenpakete überhaupt noch?

Damit wäre allerdings auch gleich eines der Hauptprobleme aller Minutenpakete angesprochen: Anders als die monatlichen Leistungen zum Pauschalpreis variiert das Telefonverhalten der Kunden in der Regel. Das heißt: Wer in einem Monat plötzlich mal bedeutend mehr als sonst telefoniert, zahlt außerhalb der Inklusivminuten recht teure Minutenpreise. Wer dagegen vier Wochen im Urlaub weilt und sein Handy zu Hause lässt, zahlt viel Geld für nichts. Gut fährt mit den Minutenpaketen, wer ein konstantes Telefonverhalten an den Tag legt und möglichst nah am Inklusivminuten-Kontingent liegt, denn der rechnerische Minutenpreis liegt dann teilweise sogar auf dem Niveau von Discount-Mobilfunktarifen.

Stellt sich die Frage, ob sich die Angebote mit Inklusivminuten angesichts der Billigkonkurrenz überhaupt noch lohnen. Schließlich führen etliche neuere Anbieter inzwischen Discount-Tarife mit einheitlichen und niedrigen Minutenpreisen, die bei 16 Cent pro Minute beginnen. Allerdings sollten Interessierte bei der Wahl ihres Mobilfunktarifs nicht nur auf die Grund- und Minutenpreise achten, sondern auch auf andere Leistungen des Anbieters wie etwa die kostenlosen Hotline-Nummern, die alle vier Netzbetreiber anbieten.

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