112

Erste Lösung für VoIP-Notrufe mit Lokalisierung

Technik ermittelt Standort über das SIP-Protokoll
Von Ralf Trautmann

Die Fachhochschule Frankfurt am Main und die Management-Beratung Detecon haben gemeinsam eine Lösung zum Realisierung von Notrufen in VoIP-Netzen entwickelt. Diese erlaubt erstmals bei der Wahl der 112 auch die Lokalisierung von Nutzern, die sich von unterschiedlichen Standorten einwählen, um sie mit der zuständigen Notrufzentrale verbinden zu können. Im Gegensatz zu klassischen Festnetzanschlüssen, die an einen festen Ort gebunden sind, war die Ermittlung des Standorts eines VoIP-Anwenders bei nomadischer Nutzung bisher nicht möglich.

Technisch umgesetzt wird die Lösung über das SIP-Protokoll, einem Übertragungsstandard für VoIP-Telefonate, anhand dessen der aktuelle Standort ermittelt werden kann: Jedes SIP-Telefon meldet sich zunächst am heimischen SIP-Server an und teilt diesem aktuelle Internet-Adresse mit. Hierdurch sollen die physischen Netzwerkadressen im Zugangsnetz ausgelesen und dem Nutzer zugeordnet werden, worüber sich der jeweilige DSL-Zugangsport eindeutig ermitteln lässt. Auch wenn der Notruf im IP-Netz mehrere Knoten verschiedener Provider und sowohl Ethernet- als auch ATM-Netze durchläuft, ist diese Adresse nach Angaben der Entwickler eindeutig zu ermitteln.

Die Lösung wird ihren Einsatz allerdings erst langfristig finden: Sowohl bei den Notrufsystemen als auch Kommunikationsanbietern müssen einheitliche Standards geschaffen werden, um ein solches System fehlerfrei umzusetzen.