Bilanz

Versatel gewinnt 60 000 DSL-Kunden im ersten Quartal (aktualisiert)

Unternehmen will zweitgrößter deutscher Festnetzanbieter werden
Von dpa / Ralf Trautmann

Der Festnetzanbieter Versatel hat die Zahl seiner Breitbandkunden im ersten Quartal deutlich erhöht. In den ersten drei Monaten seien 60 000 DSL-Nutzer neu hinzu gewonnen worden, sagte Vorstandschef Peer Knauer heute in Düsseldorf. Ende März hatte die zum Finanzinvestor Apax gehörende Gesellschaft rund 340 000 DSL-Kunden unter Vertrag. Versatel verzichtet anders als die Konkurrenten Arcor und United Internet (1&1, web.de, GMX) auf den Wiederverkauf von DSL-Anschlüssen der Deutschen Telekom. "Alle Kunden laufen über unser eigenes Netz", sagte Knauer.

Versatel verspricht sich davon einen höheren Ergebnisbeitrag. Für dieses Jahr rechnet das Unternehmen mit einem Umsatz von 700 Millionen Euro nach 560 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Die Zahl der DSL-Kunden soll bis zum Jahresende auf eine halbe Millionen ansteigen.

Der Umsatz lag im ersten Quartal diesen Jahres bei 157 Millionen Euro, der Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen bei 40,5 Millionen Euro. Vergleichszahlen nannte Versatel nicht.

Das Unternehmen ist aus der Verschmelzung von Tropolys - einem Verbund von regionalen Telefongesellschaften - und die von der niederländischen Muttergesellschaft erworbenen Versatel Deutschland entstanden.

Versatel will sein Deutschland-Geschäft deutlich ausbauen

Zudem will der Festnetzanbieter durch Zukäufe und organisches Wachstum sein Geschäft in Deutschland deutlich ausbauen. "Langfristig wollen wir die Nummer zwei werden", sagte Knauer. Versatel würde damit Arcor als zweitgrößten Festnetzkonzern nach der Deutschen Telekom ablösen.

Beim Ausbau des Geschäfts setzt Versatel vor allem auf Zukäufe. "In diesem Jahr könnten wir ein oder zwei Unternehmen erwerben", sagte Knauer. Dazu sei ein Ausbau des Telekommunikationsnetzes geplant, so dass bis Ende kommenden Jahres eine Abdeckung von 35 bis 40 Prozent erreicht werde. Derzeit deckt Versatel 20 Prozent Deutschlands mit einer eigenen Infrastruktur ab.

Die Investitionssumme für den Netzausbau und Zukäufe bezifferte Knauer auf rund eine Milliarde Euro. Diese Summe könnte auch höher liegen bei interessanten Akquisitionsmöglichkeiten, sagte Knauer, ohne mögliche Zukaufziele zu nennen. Im Fokus von Versatel stehen vor allem Regionalanbieter wie die Kölner NetCologne.