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Bootet Metro den Mobilfunker debitel aus?

Saturn und Media Markt kündigen exklusive Vertriebsvereinbarung
Von dpa / Marie-Anne Winter

Deutschlands führendem Mobilfunkprovider debitel droht wie befürchtet ein massiver Einbruch im Neukundengeschäft. Die Metro-Töchter Saturn und Media Markt hätten die exklusive Vertriebsvereinbarung mit dem Stuttgarter Unternehmen aufgekündigt, verlautete es heute aus Branchenkreisen. Über die Elektronikmärkte habe debitel rund 40 Prozent seiner Kunden gewonnen.

Metro wolle künftig direkt mit den Netzbetreibern zusammenarbeiten. Derzeit liefen Gespräche zwischen T-Mobile , Vodafone und E-Plus, die allerdings auch Verhandlungen mit debitel umfassten, hieß es. Ein Metro-Sprecher bestätigte Gespräche, machte zum Inhalt aber keine Angaben. Bei debitel war vorerst niemand für eine Stellungnahme erreichbar. T-Mobile wollte sich nicht dazu äußern.

Die Metro-Tochter Media Saturn Holding (MSH), in der die Töchter Saturn und Media Markt zusammengefasst sind, ist einer der wichtigsten Vertriebskanäle für die deutschen Handy-Anbieter. MSH betreibt europaweit bereits knapp 600 Filialen und will weitere 70 eröffnen. Die Vertragsauflösung stellt nach Einschätzung von Branchenexperten einen Rückschlag für den Finanzinvestor Permira dar, der debitel an die Börse bringen wollte. Der Mobilfunkprovider hat nach letzten Angaben 10,7 Millionen Kunden unter Vertrag, davon 8,9 Millionen in Deutschland.