DSL-Alternative

Kabelnetzverband: Triple Play für 25 Millionen Haushalte

Betreiber wollen eine Milliarde Euro in Ausbau investieren
Von Ralf Trautmann

Nachdem Internetprovider die Kapazitäten ihrer Netze mit neuen Technologien wie ADSL2+ zunehmend steigern und sich IPTV damit zu einer ernstzunehmenden Konkurrenz zu den klassischen Übertragungswegen für Fernsehen entwickeln könnte, wollen die Kabelunternehmen den Ausbau ihrer Netze forcieren: Wie der Deutsche Kabelverband [Link entfernt] mitteilt, soll bis Ende 2008 über eine Milliarde Euro in den Ausbau der Netze investiert werden. Ziel sei der Durchbruch von Triple-Play-Angeboten für den Massenmarkt, in zweieinhalb Jahren könnten dann über 23 Millionen Haushalte mit Fernsehen, Telefonie und Internet über Kabel versorgt werden. Schon bis Ende 2006 sollen die Dienste 13 Millionen Haushalten zur Verfügung stehen, Anfang diesen Jahres waren es erst 6,2 Millionen. Durch eine zukünftig stärkere Lancierung von Flatrate-Produkten solle die Attraktivität zusätzlich erhöht werden.

Zur Realisierung von Triple-Play-Angeboten sei das Kabelnetz dank einer Downloadkapazität von rund 2 GBit/s ideal. Die Übertragung der Fernsehdaten müsse zudem im Gegensatz zu DSL nicht über Internet-Protokolle realisiert werden und biete daher eine besonders zuverlässige Übertragung. Der Kabelverband zumindest ist vom Erfolg überzeugt: Bereits heute nutzten rund 70 Prozent der Kabelkunden auch die Internet- und Telefon-Dienste, bei Kabel BW telefonierten rund 90 Prozent der Internet-Kunden über Kabel.

Zugleich erneuert der Kabelverband seine Kritik an den öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten, die sich im Gegensatz zu den Privatsendern nach wie vor nicht an einer Grundverschlüsselung beteiligten wollten. Dies Schwäche die Kabelnetzbetreiber im Wettbewerb, da über IPTV die Programme auch nur durch die Buchung spezieller TV-Pakete empfangbar seien.